Sonntag, 15. April 2012

nur Bahnhof

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Sonntags, eine der wenigen Gelegenheiten, sich eine Currywurst zuzuführen ist hier. Am Hauptbahnhof in Stuttgart. Gleich in der Schalterhalle. Schlemmer-Grill von schlemmen ? Ein Versuch war,s wert. Eine Theke nach Draußen für die Laufkundschaft. Ich wage mehr, wage alles, gehe rein. Nochmal  eine Theke.  Neben der Kasse eine Batterie, der gängigen Alkoholika. Jäger, Cognac Wodka, die praktischen Größen. Zwei Spielautomaten, vermutlich sind mehr nicht genehmigt. Eine seit Stunden verschmierte Kaffeetasse neben dem seit Jahren verschmierten Typen vor dem Automat. Spielen ist auch eine Sucht. Bis vor ein paar Jahren war das Rauchen hier noch erlaubt, bestimmt war der Nebel dichter als im Erdinger Moos. Drei Kollegen am Stehtisch lösen die Probleme der Welt. Andere starren alleine in ihre Biergläser. Ein beständiger Geräuschteppich.

2012-04-15 14.44.41Ich bestell ne Currywurst. Schlagartig wird’s ruhig, ja es wird fast unheimlich still. Das gab*s wohl schon seit Jahren nichtmehr, dass um diese Zeit Nonalkoholika bestellt wird. Die Psychotherapeutin hinterm Tresen, der sonst keine menschliche Schwäche unbekannt ist läßt sich ihre Überraschung nicht anmerken. Dann eben Currywurst. Am “Draussen Tresen” holt sie sich eine Bratwurst, weiß mit Kräuterverunreinigungen. Respekt, das Ding wird von Hand geschnitzelt. Ich bin verwundert. Auf einem Dessertteller angerichtet, Ketchup (leicht zu kalt) und Pulver drüber – fertig. Ich such mir ein Plätzchen im Trinkerparadies. Wieso die Ablageflächen gefliest sind lässt Furchtbares ahnen, wird hier am Ende des Tages die ganze Bude gekärchert ? So erinnert’s an den Boden einer öffentlichen Toilette.

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