Montag, 28. Februar 2011

sind wir Helden ?

Wer mich kennt, weiß, dass ich im Auto gerne auch mal DRadio oder DLF höre. Wortbeiträge, Reportagen, Features, Berichte lieber als Hitparaden oder Charts wie man heutzutage sagen würde. Dort, und natürlich auch bei Printmedien mit einem einigermaßen intellektuellen Anspruch stelle ich dann oft folgendes fest. Sobald man sich  auf die Niederungen der Populärmusik begibt herrscht oft ein elitärer aber auch uniformer Musikgeschmack vor.
Und wie man sich sicher sein kann, dass die neue CD von R.E.M, U2, Springsteen und selbstverständlich Sting grundsätzlich hofiert werden, so kann man sich sicher sein, dass auf deutscher Seite “Wir sind Helden” dabei sind. Letztere haben in Form ihrer Sängerin Judith Holofernes  eine spektakuläre Aktion gestartet. Auf die Werbeanfrage der Werbeagentur der Bildzeitung haben die Helden auf ihrer Homepage mit einem offenen Brief ziemlich drastisch abgesagt. Allein diese Aktion macht “Wir sind Helden” in den Augen Vieler sicher schon zu den selbigen.
Jetzt ist es natürlich nicht so, dass ich Alles gut finde, was diese Band abliefert, vielmehr stößt mich so etwas eher ab, ich hab’s nicht so mit den Weltverbesserern. Andererseits hätt’ ja von Heldenseite ein höflich aber bestimmtes NEIN in einer kurzen Antwort gereicht. Mussten die gleich so spektakulär in die Öffentlichkeit ? Ja, mussten sie, vermutlich zu allererst aus ihrem Selbstverständnis heraus, andererseits ist’s halt so, dass wenn man sich die anderen Nasen aus der Bildkampagne anschaut, sich durchaus überlegt, ob, beziehungsweise wie schnell als nächstes das Dschungelkamp kommt.
Und so ist es für mich neuerdings ein Vergnügen “Denkmal” oder “die Reklamation” zu hören und zu denken: Die sind Helden
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apropos R.E.M gemeint ist, natürlich auch wenn eine Gruppe im Feuilleton der Stuttgarter Zeitung erwähnt wird hier