Montag, 2. Dezember 2019
Sonntag, 30. August 2015
Herz-Jesu
Wenn man ein paar Minuten Zeit hat, ist es durchaus auch lohnenswert, neben den Münchner Highlights dieses Schmuckstück zu besuchen. Die Herz Jesu Kirche. Natürlich gerade bei schönstem Sommersonntagmorgen. Natürlich bei bestem Licht.
Ihr könnt natürlich erst mal dem Link folgen und sehen, was die Wikipedia über diese neue moderne Kirche weiß: Herz-Jesu-Kirche (München) – Wikipedia
oder euch einfach die Bilder, die Sylvia gemacht hat (mit tollem Auge und ruhiger Hand), anschauen. Und wie gesagt, geht nicht bloß aufs Oktoberfest und ins Hofbräuhaus, es gibt doch immer was irgendwo zu entdecken
Mittwoch, 17. September 2014
Breitachklamm
war jetzt schon ewig auf dem Programm, nichts Gewaltiges, nichts Großes, der kürzeste Rundweg durch die Klamm bei Oberstdorf ist mit 4,5 km und 1 1/2 Stunden angegeben. Mehr wollten wir doch gar nicht.
14 Jahre alt war ich, als ich mit den Eltern da mal durchlaufen ‘durfte’, das Wetter wie eigentlich bei jedem Allgäu Sommerurlaub so etwas von beschissen, ich erinnere nur Scheiß Wetter an damals...
Heute war das Wetter sehr sonnig und für diesen Sommer auch noch schön warm. Kaum Wasser in der Klamm trotzdem beeindruckend die Angelegenheit.
Mittwoch, 18. Juni 2014
Urlaubssplitter: Venedig
21 € am Tag, kostet ein Platz im Parkhaus in Venedig, die Idee im nahen Padova zu übernachten und dann schlicht mit der Bahn nach Venedig zu fahren war goldrichtig. Sylvia hatte den Vorschlag gemacht und wenn man bedenkt, dass die Zugfahrt mit 4,20 € pro Nase /einfache Fahrt zu Buche steht völlig ok. Sind wir doch für 16,80 hin und zurück gekommen.
Geschickt, dass sich die Fahrkartenautomaten am Bahnhof leicht auf deutsch umstellen lassen, Zielstation, Anzahl der Reisenden eingeben, der Automat zeigt die Verbindungen und die Abfahrten, ich entscheide mich für in 10 Minuten, dass wir noch das Gleis suchen können und zahlen mit EC-Karte. Leichter lass ich mein Kärtle von Waiblingen nach Schwäbisch - Gmünd auch nicht raus.
Die Karten noch am Bahnsteig entwerten, dann steht unser Zug auch gleich da. Besser geht es gar nicht.
Seinem Ruf nicht sehr preiswert zu sein, kommt Venedig schon am Bahnhof Venezia Santa Lucia nach, 1€ für Rolle machen ist nicht unbedingt günstig, selbst wenn die Klos wirklich ordentlich und sauber sind.
Wir hole uns am Kiosk noch eine Flasche Sprudel, draussen am Bahnhof ist dann gleich der “Busbahnhof” der Wasserbusse, die Tageskarte nochmal 16€ pro Nase und ab geht es.
Nächster Halt, Rialto - ‘this Boat single Rialto’ - das reguläre bis Markusplatz kommt später. Dann halt Rialto.
Schon faszinierend, dieses Leben auf dem Canale Grande. Die Touris und wir, die Gondeln, die Taxiboote und die Arbeits- und Versorgungsboote. Auf dem Kanal ist mehr los als bei uns in der Hauptstrasse. Wir knipsen, wir schauen und geniessen.
Rialto, erst am Marktplatz vorbei, dann die Brücke, die legendäre Rialtobrücke. Kurz nach 10:00 Uhr ist hier rein touristisch schon die Hölle los. Ein Gedränge und Geschiebe. Irgendwo ein Schild St. Marco, der Markusplatz, wir machen uns zu Fuß auf den Weg.
Ein Problem der Stadt, die großen Schiffe, die in Venedig anlegen. Dafür musste die Fahrrinne ausgebaggert werden, die Vibrationen der Schiffsschrauben werden für den Zerfall der Fundamente der auf Stelzen gebauten Stadt verantwortlich gemacht.
Und bis wir unseren Bus bestiegen haben ist die Princess schon am Hafen festgemacht. Hier sind mit der Regal Princess wieder über 3500 Touristen auf einen Schlag gekommen, und natürlich hat die daneben liegende Ventura auch nicht viel weniger Menschen gebracht. Mir bleibt natürlich wieder der Mund offen, bis die 330 Meter Kreuzfahrtschiff an mir vorbeigeschwommen sind.
Eine Standseilbahn fährt hier, haben dann später unsere Recherchen ergeben, hier von Tronchetto, der Anlegestelle der Fähren und Kreuzfahrtschiffe zur Piazzale Roma. Elegant, die Trasse, den Zug konnte ich nicht finden. Ganz neu übrigens, ist die Bahn, the People Mover, doch erst 2010 in Betrieb gegangen.
sowieso die Brücken, natürlich gibt es reichlich davon, und gerade hier um den Bahnhof rum, gibt es auch ein paar moderne schicke Brücken, wie diese zur Anlegestelle
Oder aber das kleine Mädchen mit seiner Schwester und den Eltern auf der Boot, sie springt und läuft rum, ganz stolz den Ball in der Hand. Hin und Her. Plötzlich weint sie, der Ball wird hinter dem Boot immer kleiner. Die Eltern können trotzdem froh sein, dass nur der Ball vom Schiff gefallen ist.
Und für das Meiste braucht man ein Boot, selbst der Notarzt oder der Kraneknwagen haben eine Schiffsschraube.
Aber auch die anderen sind für das Wasser angepasst. Der Sperrmüll zum Beispiel:
Oder Lieferanten die Säcke auszuliefern haben:
Ja selbst die Bushaltestelle schwimmt:
die Müllabfuhr hat ihren eigenen Kran mitgebracht.
Sonntag, 25. Mai 2014
die Liebe höret nimmer auf
...steht über dem Eingang der Grabkapelle am Rotenberg. Es scheint durchaus einiges an Liebe im Spiel gewesen zu sein, wenn König Wilhelm von Württemberg seiner schon mit 31 Jahren verstorbenen Frau so ein Mausoleum baut. Eine Liebesheirat, keine strategische Geschichte
Wir Stuttgarter haben dieses Monument, das prominent an den letzten Ausläufern des Schurwaldes gelegen, mit direktem Blick auf das Neckartal, vermutlich stark auf seine Aussenwirkung abzielende Bauwerk gesehen. Bewusst wahrgenommen oder sogar besucht haben es wohl wenige. Von meinem Balkon habe ich direkten Blickkontakt mit dem Bauwerk.
Vielleicht als Erfinder der Württemberger zumindest aber der Stuttgarter Tradition, so altes Glumpp einfach auch mal abzureissen, lies Wilhelm der I. die Stammburg der Württemberger die dort schon seit dem 11. Jahrhundert stand abreißen, um Platz für dieses neue Bauwerk am Rotenberg zu schaffen.
Den Architekturwettbewerb gewann sein italienischer Architekt,der einen Entwurf sowie ein Holzmodell unaufgefordert einsandte.
Und immer wenn ich das unterhalb der Kapelle gelegene Priesterhaus sehe, oder runter nach Uhlbach blicke, wundert mich das mit dem Italiener gar nicht. Wobei Meister Salucci, der sowieso schon praktisch Hofbaumeister war nicht ganz unumstritten war, und auch mit Kostenrahmen das eine oder andere Problem hatte.
Sonntag, 18. Mai 2014
Schöntal
Das Kloster, in Schöntal. Nachdem wir an Karfreitag schon einmal hier waren, die Karfreitagsandacht nicht stören wollten, fiel uns dann wieder ein, dass es hier das Kloster sowie ein ansprechendes Cafe gibt.
Endlich ist es mal wieder etwas wärmer, wir sitzen in der Sonne, trinken Holunder und Rhabarbersaft. Kein Handynetz, kein Internet, haben das die Zisterzienser schon damals gewusst, hat die Diozöse Rottenburg ihr Bildungshaus mit Absicht hier eingerichtet ?
Funkwellen finden also nicht hier her, Midlife Crisis geplagte Endfuffziger auf ihren Harleys schon. Oder Highteccarbonweltraumtechnik der Crisis davon radelnde im Wurstpellen Outfitt. - Hey, habt ihr euch schon mal mit den Radlerschuhen laufen gesehen ? - eben
Montag, 14. April 2014
Teehaus
111 Orte in Stuttgart die man gesehen haben muss. Eine Reihe über alle möglichen Städte und Landschaften. Das Teehaus ist nicht dabei, vielleicht nur weil es galt ausgeglichen zu bleiben, nicht zu viele Brunnen, nicht zu viele Aussichtspunkte oder was weiß ich noch zu viele zu präsentieren.
Im Weissenburgpark, an der neuen Weinsteige. Die dazugehörige Villa, also die zum Teehaus gehörige Villa gibt es schon seit mehr als 60 Jahren nicht mehr, das Teehaus schon noch. Exklusive Lage, wunderbarer Kesselblick.
Einen sonnigen Platz zu ergattern ist wichtig, ist es doch im Schatten noch nicht so angenehm. Selbstbedienug heute. Die Gattin geht und holt etwas. Ich betrachte den Zoo.
Als 30++ Jungmann braucht man auch heute einen Schal. Sie sehen einfach immer ein Bisschen wie von Mama angezogen aus. Oder die neu Opas, in der gebügelten Jeans, und akkurat den Pullover über dem Rücken, die Ärmel vorne. Bewachen “DEN Sören” oder “DIE Ann-Sophie”, die Kinder müssen Bionade trinken. Wenn Sie Pech haben Holunder Bionade.
Donnerstag, 3. April 2014
saharastaubtrüb
Freitag, 3. Januar 2014
Remstal Höhenweg Lorch - Plüderhausen
Einiges später als sonst bin ich heute gestartet. Nachdem mir der gestrige Tag doch auch noch deutlich in den Knochen war hab ich es langsamer angehen lassen. Bus ab Bühnerstr. Fellbach bis Bahnhof Fellbach, S-Bahn bis Waiblingen 8.33 Uhr ging der Zug ab Waiblingen nach Lorch, Ankunft 8:59 Uhr. Trocken ist es und sogar die Sonne versucht zu scheinen.
ein Einser Golf, mit Tüv und in Postlergelb. War mir schon gestern aufgefallen. Die Garagen in den Gebäuden drum herum sind bestimmt mit anderen Autos gefüllt. Bestimmt das Winterauto.
Oder einfach Nostalgie ? Vermutlich ist der Einser Golf der Käfer der heute 50 Jährigen. Andererseits, auch hier ist noch Ostalb. Hier in Lorch, vielleicht gehört eine Rostlaube, eine Müllhalde hier zum guten Ton, gehört einfach dazu.
Gehört dazu wie zum Beispiel das Holz vorm Haus, und das ist nicht metaphorisch gemeint. Konkret Brennholz in langen Stapeln vorm Haus, später dann wie überall auf der ganzen Tour aber auch oft in freier Wildbahn.
Beim näheren betrachten bemerkt man oft Holzscheite von Bäumen, die vermutlich noch ohne Kettensäge sondern mit der Hand am Arm gefällt worden sind, die so alt sind, dass sie vermutlich noch den Mamut in unseren Wäldern gesehen haben. Manchmal hat man den Eindruck Holz zu machen ist in diesem Landstrich auch ein angesehenes Hobby.
Eins noch, fällt mir heute wieder ein, nachdem es mir gestern schon aufgefallen war. Das Backhäusle. Und dieses Backhäusle macht wirklich noch den Eindruck, dass zumindest hin und wieder darin gebacken wird. Selbstgemachtes Landbrot. Nicht mehr ökonomische Notwendigkeit, mehr ökologisches Statement - auch hier Lorch am Rande der Ostalb.
Ich erreiche nach ca. 1,2 km Fußweg ab Bahnhof Lorch den Wiedereintrittspunkt meiner Wanderung. Irgend etwas mit Mühle denke ich mir auch, einer der beiden Teiche wird von drei großen Dekopinguinen bewacht, und von einer leichten Haut aus Eis. Kalt ist es schon. Jetzt fällt es mir wieder ein, der obergermanische Limes ist es hier wieder, die Palisaden aus Holz und nicht aus Steinen wie beim rätischen Limes, soviel Klugscheißerei muss schon sein.
Ein Weg ganz nach meinem Geschmack, direkt Waldboden, über Wurzeln, Moos und Dreck den Hügel hinauf in einem Wald der jetzt von der Sonne beleuchtet wird. Heute beglückwünsche ich mich zu meinem Entschluss da entlang zu latschen.
Reifenspuren, schmale Reifenspuren lassen mich vermuten, dass auch hier Mountainbiker unterwegs sind. Denke oft, dass das vielleicht auch etwas für mich wäre, dieses Mountainbiken. Glaube aber bei diesem schmalen Weg nicht an eine friedliche Koexistenz der beiden Freizeitgruppen.
Oben angekommen die Ruine des Wachturms 12/11. Die Steinmauern eines niedergebrannten Limeswachturms. So groß ist die Grundfläche aber nicht, dass man hier komfortabel wohnen und leben konnte. Wobei, was war komfortabel wohnen und leben 100-200 n.Chr. als Römischer Soldat ? Die Grundmauern waren ca. 170 cm hoch, einen Durchbruch, eine Türe gab es nicht, Zugang verschaffte man sich durch eine Leiter, die dann wieder nach oben gezogen wurde, ein Schutz gegen überraschende Überfälle. Dass, wenn ich mich versuche die bald 1900 Jahre zurückzudenken ich mir da auch die Bäume wegdenken muss ist klar, bestand doch zwischen den Türmen eine Sichtverbindung.
Ein richtiger wir nutzen den Wald für Freizeitaktivitäten Wald. Ein Trimm Dich Pfad, ein paar Menschen führen ihre Hunde spazieren. Defensiv. Die Hunde spazieren führer, sie sehen mich, rufen ihren Hund, nehmen ihn an die ganz kurze Leine, notfalls auch mal am Halsband. Ich grüße freundlich, wenngleich ich nix verstehe falls sie etwas sagen. Meine EarPlugs sind gesetzt, der Regler maxed.
Meine Playlist habe ich “Brett” genannt. Richtig schöner, dreckiger Schweinerock. Ich vermute, dass ich manchmal mitsinge.
Geschotterte Waldwege, Sonne scheint. Über dem Weiler da unten liegt leichter Nebel. Und dazu Papa Roach - Last Resort im Ohr. Vorbei an Schdiggla, bei denen auch der Stellplatz fürs Auto wichtiger als alles andere war. Lieblos zur Seite gerollte Stachel- und Elektrozäune um den durchgang des Wanderwegs zu ermöglichen.
Die Angst in eine Sprengfalle, in einen Hinterhalt oder wenigstens auf eine Mine zu treten bleibt.
Bis vor an die Hauptstraße führt der Weg verschlungen, gerade auf dieser Etappe des Remstal Höhenwegs hat man den Eindruck, dass hier Kilometer gemacht werden sollten. Wenn ihr in die Karte hineinvergrößert seht ihr eine große Schleife, die sich schlicht durch einen geraden Weg umgehen ließe.
Weitmars, Lorch Weitmars das Kaff, der Weiler, der Ort. An den Hang gebaut wie die einige der Remstalhöhenkäffer, Weiler, Orte. Typisch. Typisch vielleicht auch für die Remstalhangkäffer.
So zum Beispiel, die alte Scheuene, die Scheuer. Daneben neu gebaut, das Wohnhaus. Konzipiert als 2 Familienhaus doch wer soll da noch wohnen, die Geschwister ? Zusammen ?
Irgend etwas muss man den Kindern ja bieten. Der Hudora - Trampolin - Verkäufer scheint hier fleißig zu sein. Was sind die Alternativen, wenn der Bus Samstags und Sonntags nicht fährt ? Das Trampolin ?
Und den Stellplatz fürs Auto wird eh nicht benötigt, bei dem Bisschen Verkehr wird sowieso normalerweise auf der Straße geparkt.
Hier klaut Niemand nicht, würde die doppelte Verneinung lauten. Und da die Kriminalitätsrate eher gering ist zeigt auch, die draußen vergessene oder nicht weg geräumte Astschere. Vermutlich würden fremde Autos auch auffallen. Vermutlich.
asdfa
Remstal Höhenweg Lorch Plüderhausen auf einer größeren Karte anzeigen
Donnerstag, 2. Januar 2014
Remstal Höhenweg Schwäbisch Gmünd - Lorch

Ganz schön früh, am frühen Morgen, im frühen Jahr. Weil ich wegen eines zuhause vergessenen Geldbeutels nochmals umdrehen musste ist mir der Regionalexpress 19403 um 5:42 Uhr durch die Lappen gegangen. Ärgerlich. Glücklicherweise zeigt mir mein Smartphone an, dass ich um 6.02 Uhr mit der S2 nach Schorndorf fahren kann, dort weiter mit dem IC bis Schwäbisch - Gmünd. Mach ich das.


Die paar Passagiere nutzen den Komfort nicht. Dösen vor sich hin. Ich mach mich wanderfertig. Das alte Base Smartphone auf die Wanderstrecke programmiert, im ‘Anruf Handy’ schon die letzten paar Tage Musik aufgespielt.
Ausgestiegen bin ich dann am Bahnhof in Schwäbisch Gmünd. Der Einhorntunnel sei fertig hatte noch letztes Jahr jemand gesagt. Einhorntunnel, nicht Bud Spencer Tunnel. Nach wie vor der lustigste Gag des Web 2.0

Immerhin die Unterführung, bis jetzt nur als Ausgang Richtung City noch mit Bauzaun und Gerüsttreppe, aber immerhin. Die andere Gerüsttreppe vom Bahnsteig über die Gleise muss ich heute nicht benutzen. Was war das für eine Aufregung Asylbewerbern nen Euro zu geben, dass sie den Leuten helfen die Koffer über diesen Mist zu schleppen. Egal.
Aus dem Bahnhof raus unterquere ich nochmal die Gleise, stockfinster ist es noch. Vermutlich liegt es doch daran, dass wir erst den 2. Januar haben. Vermutlich. Ich find den Punkt, an dem ich im Oktober die Tour abgebrochen habe. Im Dunkeln.

Die Playlist die mir den Morgen verschönt habe ich ‘Jung’ genannt. Titel um mich Jung zu fühlen. Passt scho. Fettes Brot - Automatikpistole.

Der erste Aussichtspunkt zeigt nur die nachtschwarzen Hügel auf der anderen Talseite und die Lichter von Schwäbisch-Gmünd.
Ich stolpere weiter durch den Wald, seltsamer Egotrip, dunkel wie ein Affenarsch, Waldweg, leicht schnupfig, ich rieche nichts und die Ohrhörer hauen mir in Maximallautsärke geile Musik in die Ohren, ich bekomme nichts mit. Madsen - Ja oder Nein, danach als Kontrast KLF - Last Train to Trancentral.
Was wäre wenn ? Nein ich würde es gar nicht mitbekommen wenn jemand von hinten... wenn mich ein Bär fressen wollte... wenn mich ein Hund von hinten anspringt. Was ich mitbekomme, dass es zu tröpfeln anfäng, dass es plötzlich regnet. Scheiße. Ich laufe durch den dunklen Regen, meine Stimmung sinkt.
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Donnerstag, 31. Oktober 2013
Remstal Höhenweg Mögglingen Schwäbisch Gmünd
um 5:42 Uhr fährt der Regionalexpress 19401 von Waiblingen nach Mögglingen. Klar könnt ihr jetzt meinen Geisteszustand anzweifeln, im Urlaub um 5:42 Uhr im Zug zu sitzen, Himmel wann muss man den dafür aufstehen ? - genau, ich bin es gewöhnt. Ankunft in Mögglingen übrigens 6:37 Uhr - falls ihr es wissen wolltet.
Ein paar hundert Meter vom Bahnhof zu der Stelle, an der ich gestern den Höhenweg verlassen habe. Das Kaff schläft noch, Reiff ist auf den Autoscheiben. Drüben war gestern noch der Balkonraucher zu sehen, vermutlich pennt das Rentnerlein noch.
Kurz vor 7:00 Uhr kratzt ein Mann seinen Audi A6 Kombi frei. Ein Einfamilienhaus und keine Garage ? Oder steht da die Karre der Frau ? Wenn er schon fast 50.000 € für die Mühle ausgibt und Laternenparker ist, wieso hat er keine Standheizung ? Sein Problem.
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Remstal Höhenweg Heubach Mögglingen
Schon die Anfahrt war heute besonders lange. Zug bis Gmünd, ist klar, dann mit dem Bus bis Heubach. Stadthalle meine Haltestelle. Noch ein paar Meter durch den Ort, dann vorm Triumph links den Berg hoch.
Heute gleich die Tokyo Tapes, von den Scorpions. Dieses Doppelalbum hat mich geprägt, der verhasste Klassenlehrer in der 8. hatte es angesprochen, “na wieder keine Hausaufgaben gemacht, weil man den ganzen Tag Tokyo Tapes gehört hat ?” noch am gleichen Tag hab ich mir das Album geholt.
Verdammt steil geht es den Berg hoch, die Rosenstein Ruine sieht man ab und zu durch die Bäume. Es wird ein schöner Tag werden, bin ich mir sicher. Seit ein paar hundert Jahre sind die Steine da oben schon so aufgeschichtet, dass es eine Burg ergibt. “we’ll burn the sky” - Junge, Junge das Lied ist heute noch so geil.
Montag, 28. Oktober 2013
Remstal Höhenweg Strassdorf - Heubach
Ich wollt einfach auch mal weiter kommen, mal wieder einen Schritt, das Projekt Remstal Höhenweg zu einem Ende zu bringen.
Urlaub habe ich gerade (schon wieder) mit S-Bahn Fellbach Schorndorf, dann Regionalexpress bis Schwäbisch Gmünd. Anschließend Stadtbus Nummer 4 bis Ortseingang Schwäbisch Gmünd Strassdorf. Soweit war ich damals gekommen.
Probleme mit meinen Handys, richtig Mehrzahl. Smartphones, keine Handys - trotzdem Mehrzahl. Mein Galaxy zickt mit dem GPS Empfang, verliert immer wieder den Standort. Das Galaxy, das ich von Lilo übernommen habe wähn sich vermutlich noch in Korea. Ich bin angepisst. Mein ‘altes’ 3 Jahre altes Base Handy besitzt einen GPS Empfang, daran würden sich Cruise MIssles freuen, oder natürlich Drohnen, das ist aber ein anderes Thema. Leider zeigt mir mein Base Handy nicht die Remstal Höhenweg Route an. Ich dreh gleich wieder um. Nach dem zweiten Reboot wird es dann aber.....zum Glück.
Schwäbisch Gmünd Strassdorf. Hinterm REWE raus auf die Felder, ja hier werden Lebensmittel produziert, liebe Hundehalter lassen sie ihre Kötter nicht auf den Acker scheissen. Das Schild formuliert es ein wenig diplomatischer. Die Hunde und seinen Besitzer stört es nicht - auch nicht Montag morgens kurz nach sieben.
Mich stört nicht, dass ich mir am Samstag Ohrhörer gekauft habe. Die Wanderung beginnt mit dem Brandenburgischen Konzert Nr. 2 F-Dur Allegro.
Und nein, bei näherer Betrachtung zeigt die Skulptur nicht ihr Gemächt, es sei die Daphne. Ja auch Schwäbisch Gmünd hat einen Skulpturenweg, ich bewundere unbekannterweise denjenigen, der das den ganzen Remsgemeinden aufgeschwatzt hat.... vielleicht war es auch eine Drückerkolonne, wolle Zeitschriftenabo / Wachturm / Staubsauger / Gutscheinbuch / oder aber Skulpturenweg ?
Toccata und Fuge in D-Moll in der Zwischenzeit, der Johann Sebastian war schon auch eher ein Großer. Ungarische Tänze Nr. 5 g-moll beschwingt und mit schnellem Schritt dank Brahms. Den Feldweg verlassen, am Feldrand entlang, eine Lücke in der Hecke. Ich stolpre weiter durch das Gestrüpp. Die Vermutung täuscht nicht, ich bin nicht mehr auf dem Richtigen Weg, sagt mein Handynavi. Da bei der Lücke hätte ich. ARSCHLÖCHER ! Ist es denn so schwer den Weg ordentlich zu beschriften ? Dieser Gmünder Abschnitt kotzt mich jetzt schon wieder an.
Schrebergärten auf meinem Weg von der Höhe runter ins Täle. Es ist so typisch, dieses Schdiggle diese selbst gezimmerte Hütte, diese irgendwo weggefundenen oder von einem Bekannten der einen Bekannten, der im Geschäft schweißen kann ‘jo zwoi Kischda Hofbrei alloi firs Derle’ - zwei Kisten Hofbräu Bier nur für das Gartentörchen - ja und dieses Gardadörle ist wichtig, ermöglicht es dem Schdiggles und Joreswaaga Besitzer doch seinen Jahreswagen auch auf der Parzelle zu parken. Dafür verzichtet man gerne auf ein paar Kilo Gurken und Tomaten.
Eine Schaukel hat er aufgehängt, extra. Dann können die Kinder mal mit dem Enkele. Und auch Zucchini mitnehmen grad dieses Jahr gibt es doch so viele... Aber wie wir früher nicht raus ins Schdiggle sind, weil es keine Rutsche - und es gab nie eine Rutsche - heute gehn die Kinder nicht raus, weil Opa kein WLAN hat. So isch na au wieder.
Wie aus einem schlechten Horrorfilm schwingt die Schaukel im Wind
Es geht bergab. Steil bergab. Mit meiner Laune auch, jeder Meter den ich jetzt steil runter gehe muss ich nachher sicher wieder doppelt hoch. Wie der Pfeffer von Stetten bin ich deshalb traurig den Berg runter zu gehen weil ich weiß dass ich nachher hoch muss.
Musik für alte Säcke ist angesagt, Crosby Stills Nash and Young - Four Way Street. Vor exact 30 Jahren war das meine Lieblingscassette auf dem Weg zum Bund auf dem Weg in die Kaserne in Günzburg. Bin auch heute dankbar und froh, dass ich die damalige frustinduzierte Raserei überlebt habe. Fourty Nine Reasons...
Gmünd unten dann. Der Friedhof bleibt links liegen der Weg führt - der Weg führt wie zu erwarten war gleich wieder den Berg hoch. Irgendwie wie zu erwarten auch das Haus an dem ich vorbei komme. Der aktuelle Wagen des Besitzers ein mittelalter Daimler Kombi, das Haus sicher in eigenleistung selbst am richten. Selbst aber sicher auch schon jahrelang selbst am richten und wie man so ein Haus verputzt weiss der Eigenleister sicher auch nicht.
Und so verbringt man mal ein halbes Leben auf einer Baustelle, die man in Eigenleistung... wenn er mal mit dem Haus fertig ist wird er sich dann bestimmt auch um das silberne Käfer Cabrio kümmern, das jetzt vorm Haus mit eingerissenem Verdeck vor sich hin rostet und verottet.
Meine heutige Wanderung wird somit hier in Heubach enden. Hunger hab ich. Bei der Volksbank sind zwei junge Frauen draussen und machen Mittag. Meine Frage, wo es hier einen Imbiss, möglichst eine Würstlesbude, kein Döner ! gibt können sie auch nicht beantworten, sie wüsten nichts, vielleicht unten an der Hauptstrasse beim Metzger, der hat einen heiße Theke.
Ich laufe die Hauptstrasse runter. Gegenüber der Stadthalle sitzen ein paar Leutchen draussen, klaro heute ist ja warm. Ich geh in die Metzgerei. Die Madame hinter der heißen Theke scheint aus dem ExJugoslawien zu stammen, ein Restdialekt ist jedenfalls vorhanden.
Eine normale Currywurst mit Brötchen - eine mal ganz neue Bestellung für mich.
Ich kann keine Wurst auf der Grillplatte erkennen, kein Problem für die Grillfee. Sie zaubert von irgendwo her eine lange schmale, weisse Wurst und versenkt diese in der FRITEUSSE. Ich bekomme Herzrhytmusstörungen. Fritteuse geht gar nicht denke ich immer wieder. Ich bin gespannt und setz mich schon mal an ein Tischchen. Der Bus nach Schwäbisch Gmünd fährt gerade ab. Da sollte ich jetzt eigentlich drin sitzen.
Ein paar Minuten später fischt die Lebensmittelvernichterin die Wurst aus dem heissen Fetttrog, packt das Ding in den Schnitzler, die Rädchen in eine Porzellanschale, klopft linkisch Pulver drüber. “Danke, und ein Cola bitte” - das Cola darf ich mir aus dem Verkaufsraum holen und eine Gabel hat es hier.
Ich versuche die Situation mit einem Plastikstupfer zu retten. Schön voll ist die Schüssel ja, reichlich ist es ja. Der Wecken mach einen guten Eindruck, nicht zu rösch, nicht zu lätschad. Ich probier die Wurst. Schön warm ohne heiß zu sein, das Ketchup hat Raumtemperatur, perfekt. Was mir fehlt um meine Vorurteile zu bestätigen wäre ein penetranter Geschmack von ranzigem Fett. Fehlt komplett aber mir auch nicht richtig. Prima. Die Wurst im Biss völlig ok. Gar nicht schlecht, das ganze.
Remstalhöhenweg Strassdorf - Heubach auf einer größeren Karte anzeigen