Montag, 28. Oktober 2013

Remstal Höhenweg Strassdorf - Heubach

2013-10-28 037Ich wollt einfach auch mal weiter kommen, mal wieder einen Schritt, das Projekt Remstal Höhenweg zu einem Ende zu bringen.

Urlaub habe ich gerade (schon wieder) mit S-Bahn Fellbach Schorndorf, dann Regionalexpress bis Schwäbisch Gmünd. Anschließend Stadtbus Nummer 4 bis Ortseingang Schwäbisch Gmünd Strassdorf. Soweit war ich damals gekommen.

 

Probleme mit meinen Handys, richtig Mehrzahl. Smartphones, keine Handys - trotzdem Mehrzahl. Mein Galaxy zickt mit dem GPS Empfang, verliert immer wieder den Standort. Das Galaxy, das ich von Lilo übernommen habe wähn sich vermutlich noch in Korea. Ich bin angepisst. Mein ‘altes’ 3 Jahre altes Base Handy besitzt einen GPS Empfang, daran würden sich Cruise MIssles freuen, oder natürlich Drohnen, das ist aber ein anderes Thema. Leider zeigt mir mein Base Handy nicht die Remstal Höhenweg Route an. Ich dreh gleich wieder um. Nach dem zweiten Reboot wird es dann aber.....zum Glück.

2013-10-28 038Schwäbisch Gmünd Strassdorf. Hinterm REWE raus auf die Felder, ja hier werden Lebensmittel produziert, liebe Hundehalter lassen sie ihre Kötter nicht auf den Acker scheissen. Das Schild formuliert es ein wenig diplomatischer. Die Hunde und seinen Besitzer stört es nicht - auch nicht Montag morgens kurz nach sieben.

Mich stört nicht, dass ich mir am Samstag Ohrhörer gekauft habe. Die Wanderung beginnt mit dem Brandenburgischen Konzert Nr. 2 F-Dur Allegro.

Und nein, bei näherer Betrachtung zeigt die Skulptur nicht ihr Gemächt, es sei die Daphne. Ja auch Schwäbisch Gmünd hat einen Skulpturenweg, ich bewundere unbekannterweise denjenigen, der das den ganzen Remsgemeinden aufgeschwatzt hat.... vielleicht war es auch eine Drückerkolonne, wolle Zeitschriftenabo / Wachturm / Staubsauger / Gutscheinbuch / oder aber Skulpturenweg ?

Toccata und Fuge in D-Moll in der Zwischenzeit, der Johann Sebastian war schon auch eher ein Großer. Ungarische Tänze Nr. 5 g-moll beschwingt und mit schnellem Schritt dank Brahms. Den Feldweg verlassen, am Feldrand entlang, eine Lücke in der Hecke. Ich stolpre weiter durch das Gestrüpp. Die Vermutung täuscht nicht, ich bin nicht mehr auf dem Richtigen Weg, sagt mein Handynavi. Da bei der Lücke hätte ich. ARSCHLÖCHER ! Ist es denn so schwer den Weg ordentlich zu beschriften ? Dieser Gmünder Abschnitt kotzt mich jetzt schon wieder an.

2013-10-28 041Schrebergärten auf meinem Weg von der Höhe runter ins Täle. Es ist so typisch, dieses Schdiggle diese selbst gezimmerte Hütte, diese irgendwo weggefundenen oder von einem Bekannten der einen Bekannten, der im Geschäft schweißen kann ‘jo zwoi Kischda Hofbrei alloi firs Derle’ - zwei Kisten Hofbräu Bier nur für das Gartentörchen -  ja und dieses Gardadörle ist wichtig, ermöglicht es dem Schdiggles und Joreswaaga Besitzer doch seinen Jahreswagen auch auf der Parzelle zu parken. Dafür verzichtet man gerne auf ein paar Kilo Gurken und Tomaten.

Eine Schaukel hat er aufgehängt, extra. Dann können die Kinder mal mit dem Enkele. Und auch Zucchini mitnehmen grad dieses Jahr gibt es doch so viele... Aber wie wir früher nicht raus ins Schdiggle sind, weil es keine Rutsche - und es gab nie eine Rutsche - heute gehn die Kinder nicht raus, weil Opa kein WLAN hat. So isch na au wieder.

Wie aus einem schlechten Horrorfilm schwingt die Schaukel im Wind

 

2013-10-28 047Es geht bergab. Steil bergab. Mit meiner Laune auch, jeder Meter den ich jetzt steil runter gehe muss ich nachher sicher wieder doppelt hoch. Wie der Pfeffer von Stetten bin ich deshalb traurig den Berg runter zu gehen weil ich weiß dass ich nachher hoch muss.

Musik für alte Säcke ist angesagt, Crosby Stills Nash and Young - Four Way Street. Vor exact 30 Jahren war das meine Lieblingscassette auf dem Weg zum Bund auf dem Weg in die Kaserne in Günzburg. Bin auch heute dankbar und froh, dass ich die damalige frustinduzierte Raserei überlebt habe. Fourty Nine Reasons...

2013-10-28 048Gmünd unten dann. Der Friedhof bleibt links liegen der Weg führt - der Weg führt wie zu erwarten war gleich wieder den Berg hoch. Irgendwie wie zu erwarten auch das Haus an dem ich vorbei komme. Der aktuelle Wagen des Besitzers ein mittelalter Daimler Kombi, das Haus sicher in eigenleistung selbst am richten. Selbst aber sicher auch schon jahrelang selbst am richten und wie man so ein Haus verputzt weiss der Eigenleister sicher auch nicht.

Und so verbringt man mal ein halbes Leben auf einer Baustelle, die man in Eigenleistung... wenn er mal mit dem Haus fertig ist wird er sich dann bestimmt auch um das silberne Käfer Cabrio kümmern, das jetzt vorm Haus mit eingerissenem Verdeck vor sich hin rostet und verottet.

 

Meine heutige Wanderung wird somit hier in Heubach enden. Hunger hab ich. Bei der Volksbank sind zwei junge Frauen draussen und machen Mittag. Meine Frage, wo es hier einen Imbiss, möglichst eine Würstlesbude, kein Döner ! gibt können sie auch nicht beantworten, sie wüsten nichts, vielleicht unten an der Hauptstrasse beim Metzger, der hat einen heiße Theke.

Ich laufe die Hauptstrasse runter. Gegenüber der Stadthalle sitzen ein paar Leutchen draussen, klaro heute ist ja warm. Ich geh in die Metzgerei. Die Madame hinter der heißen Theke scheint aus dem ExJugoslawien zu stammen, ein Restdialekt ist jedenfalls vorhanden.

Eine normale Currywurst mit Brötchen - eine mal ganz neue Bestellung für mich.

Ich kann keine Wurst auf der Grillplatte erkennen, kein Problem für die Grillfee. Sie zaubert von irgendwo her eine lange schmale, weisse Wurst und versenkt diese in der FRITEUSSE. Ich bekomme Herzrhytmusstörungen. Fritteuse geht gar nicht denke ich immer wieder. Ich bin gespannt und setz mich schon mal an ein Tischchen. Der Bus nach Schwäbisch Gmünd fährt gerade ab. Da sollte ich jetzt eigentlich drin sitzen.

2013-10-28 12.37.41Ein paar Minuten später fischt die Lebensmittelvernichterin die Wurst aus dem heissen Fetttrog, packt das Ding in den Schnitzler, die Rädchen in eine Porzellanschale, klopft linkisch Pulver drüber. “Danke, und ein Cola bitte” - das Cola darf ich mir aus dem Verkaufsraum holen und eine Gabel hat es hier.

Ich versuche die Situation mit einem Plastikstupfer zu retten. Schön voll ist die Schüssel ja, reichlich ist es ja. Der Wecken mach einen guten Eindruck, nicht zu rösch, nicht zu lätschad. Ich probier die Wurst. Schön warm ohne heiß zu sein, das Ketchup hat Raumtemperatur, perfekt. Was mir fehlt um meine Vorurteile zu bestätigen wäre ein penetranter Geschmack von ranzigem Fett. Fehlt komplett aber mir auch nicht richtig. Prima. Die Wurst im Biss völlig ok. Gar nicht schlecht, das ganze.

 

 


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