Mittwoch, 31. Oktober 2012

en detail

Im Detail, habe ich die Vortragsliste von Peer Steinbrück gelesen, hab mir zum einen oder anderen Eintrag dann schon mal meine Gedanken gemacht. Und nochmal, ich sehe diese Vortragshonorare nicht als Bestechung für künftige Tage sondern als eine Art Rente des Ex-Politikers, als Dankeschön für gemachte Klientelpolitik, Politikdividende. Und auch da darf man sich nicht an der Person Steinbrück aufhalten, sondern muss an alle Ex-Politiker denken, die sich ihre Amtszeiten nachträglich mit Aufsichtsratposten oder Vortragshonoraren vergolden lassen. Peer hat nur das “Pech”, dass er den Hals nicht voll genug bekommt und jetzt plötzlich merkt, dass er eigentlich noch Kanzler werden will.

Jetzt aber zur Liste:
nachdem Steinbrück am 27.10.2009 seine Entlassungsurkunde als Finanzminister in der Tasche hatte ging’s dann 14 Tage später mit dem einfahren der Ernte los:

12.11.2009 15.000,00 € für den Vortrag/Beteiligung an der Podiumsdiskussion auf dem "Unternehmer-Erfolgsforum 2009"

Festvortrag im Rahmen der Feierlichkeiten zum 10jährigen Bestehen des Hasso-Plattner-Instituts

Hasso-Plattner SAP z.B. Software für den Finanzdienstleistungsbereich


Alfred Herrhausen-Gesellschaft Berlin 25.11.2009 Vortrag im Rahmen der Veranstaltung "Denk ich an Deutschland"

Die Alfed Herrhausen Gesellschaft ist das internationale Forum der Deutschen Bank.  Wir erinnern uns Rettungsschirm ?

27.11.2009 Vortrag 40. Bankenfachtagung der Wincor Nixdorf AG

alleine im November 2009 konnte er schon 75.000 mit 5 Vorträgen innerhalb von 14 Tagen vor überwiegend Banken oder Banknahen Instituten ernten.

nach einem schwachen Dezember 2009 (nur 15000) und schwachen Januar (15000) kann er erst im Februar wieder mit 75.000 richtig loslegen. Wobei ich mir diesen Vortrag immer noch nicht erklären kann:

Alliance Möbel Marketing 15.000,00 0,00 Bad Neuenahr 27.02.2010 Vortrag im Rahmen der "Küchen-Kompetenz-Tage"

passt Küchen-Kompetenz zu Haushalt – für den er als Finanzminister ja verantwortlich war ?

bis im Juni 2010 bleibt Steinbrück bei seinen 10.000 – 15.000 € Vortragshonorar. Danach scheint’s schon zu kriseln oder ist es das Mitleid mit dem Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e.V. dort jedenfalls tritt Steinbrück für nur 4.201,68 € anläßlich des "Schleswig-Holstein-Tags" auf.

Das absolute Peer Schnäppchen machte aber, das Dr.-Karl-Renner-Institut in Wien, mit 1000,—€ Honorar und 416,—€ Aufwandsentschädigung für die Mitwirkung an einer Veranstaltung des Instituts. Vermutlich wollten die Österreicher den tatsächlich hören, gutzumachen hatten die bei dem vermutlich nix.

Dass man aber nicht nur knausern muss beweist die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die gleich mal 20.000 zahlt, dort natürlich nur das Geld der Bausparer, die Rekordgage von 25.000 € wurde dann aber von den Stadtwerken Bochum bezahlt, da ist es ja auch “nur” kommunale Kohle, Geld von dir und mir.

Ach, dass auch nix tun Kohle bringt, hier:

7.500,00 € Ausfallhonorar  f.  Vortrag Veranstaltung CACEIS-Bank

und noch ein Schmankerl:

Hoffmann & Campe Verlag GmbH 1.600,00 € Hamburg diverse Veranstaltungsserie/Vorträge im Rahmen einer Lesereise

also bei einer Werbveranstaltung für sein Buch, wie unverfroren

Vom Glückspielautomatenhersteller, der sich gerne mal die Politik und Parteien kauft, hat er natürlich über dessen Verband auch noch eine kleine Einzelzuwendung erhalten:

24.11.2010 Vortrag anläßlich der Jubiläumsveranstaltung des FORUM für Automatenunternehmer in Europa e.V

Freshfields Bruckhaus Deringer LLP 15.000,00 12.09.2011 Vortrag anläßlich des " 3. Kranhausgesprächs"

Freshfields… sagt Euch nichts ? Sagen wir mal so, das Finanzmarktstabilisierungsgesetz wurde von dieser externen Firma für das damalige Bundesfinanzministerium ausgearbeitet. Da find ich 15.000 fast schon knickrich.

Ja, ja, ja ich weiß, die anderen machen so etwas auch, die anderen sind auch nicht besser und wenn man das Augenmerk auf blablabla richtet dann… . Egal, Steinbrück hat es veröffentlich und bei ihm ist es genauso verwerflich, wie bei den anderen, selbst wenn die sich bedeckt halten.

Bochum

zum Beispiel, Bochum. Die Stadtwerke Bochum hatten auch einen Vortrag, eine Rede bei Peer Steinbrück gebucht. Besonders daran einfach, dass er da das höchste Honorar erhalten hat 25.000 €. Bemerkenswert dann aber auch das eine oder andere:

  • die Stadtwerke Bochum gehören zu 5% der Stadt Bochum.
  • die Restlichen 95% der Stadtwerke gehören der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet, diese wiederum zu 57% der… richtig, der Stadt Bochum.
  • der Kaufmännische Geschäftsführer Bernd Wilmert ist SPD Mitglied. Bochums Oberbürgermeisterin als quasi Miteigentümmerin ist Ottilie Scholz, auch Genossin.
  • der Vortrag im Atrium Gespräch, weiß ich nicht, war nicht dabei und eingeladen, moderiert übrigens von Werner Hansch, richtig dem Sportreporter. Gerüchte sagen, es ging überwiegend um die Derbyniederlage gegen den BvB.

das alles hat ein Gschmäckle, die Genossen schustern sich ein paar Gschäftle zu.

Und ich bin auf Peer nicht neidischer als auf ausnahmslos alle die deutlich mehr als ich verdienen erhalten. Klar, Neiddiskussion. Und klar, die anderen Parteien auch… Und klar, CDU, FDP und Schmutzkampagne, alles geschenkt.

Wenn man dann die Vortragsliste von Peer durchschaut, sieht man dann, dass einerseits die Genossen zusammenhalten, …Neujahrsempfang Volksbank…,..ehemalige Kommunale Betriebe (Gelsenwasser)…, gut, vielleicht ja auch nur ein Ex-Ministgerpräsidenten Bonus, andererseits, doch auch massiv Lobbygruppen.

Was mich stört, und das betrifft nich alleine Peer Steinbrück nein, alle Berufspolitiker, die der Lobby finanziell erliegen, mich stört, dass da eindeutig Lobbyinteresse gegen Wählerinteresse steht.

Wobei gerade im Fall Steinbrück, bleibt man realistisch, im November 2009 war Steinbrück gewesener Finanzminister, gewesen, vorbei, Opposition, Hinterbank. An Kanzlerkandidat war da  bestimmt noch gar nicht zu denken. Wer und vor allem, warum gibt man dem Mann dann die Kohle ? Ich vermute mal und ausdrücklich betone ich es – vermute – mal, dass da die Saat aufgegangen ist, dass da einer die Ernte einfährt für Klientelentscheidungen der vorausgegangenen vier Jahre Finanzminister einschließlich Bankenrettung. Nebenbei: bin mal gespannt, wie hoch die Klientelrente dereinst bei Angela ausfallen wird.

Ich muss schon wieder kotzen

Sonntag, 28. Oktober 2012

original

2012-10-28 16.56.35Jetzt ist es nicht so, dass man in und um das Stuttgarter Flughäfle verhungern würde. Das gelbe M, von Steven King respektlos die großen Titten Amerikas bezeichnet gibt es im Flughafen beim Parkhaus und nochmal einfach so. Restaurants und andere Schnellverköstiger gibts auch. Und dann gibt’s noch die Ess-Bahn. Ein original Berliner S-Bahn Wagon, serviert natürlich auch original Berliner Currywurst.

2012-10-28 16.59.33

Die Küche, klein und überschaubar, die Speisekarte auch. Currywurst mit 3 verschiedenen Soßen, Pommes in 2 Größen, Curry mit Schrippe oder Weckle wie der Fachmann sagen würde.

Wir bestellen einmal Currywurst mit Salsasauce und einmal mit Chillisauce. Beide mit Wecken äh Schrippe.

2012-10-28 17.04.49 Madame macht sich ans Werk. Die Grillplatte ist leer, Sie holt 2 nackte Würste aus der Schublade und versenkt sie in der Fritteuse. Richtig in der Fritteuse. Das geht einfach nicht. Danach stellt Madame fest, dass sie nur noch eine Schrippe hat. Gut nehmen wir noch kleine Pommes dazu. Macht 8,90 und wir sollen Platz nehmen.

Ein paar Minuten dauerts, bis Madame dann mit dem Tablett kommt. Zwei Schalen Currywurst, eine Schale Pommes pur, eine Schrippe. Wir teilen. Zweimal Oberländer frittiert in Pappschale mit Holzspiess, ertränkt in reichlich Currysauce, auf beiden hält sich aber auch tapfer das Currypulver.

2012-10-28 17.05.04Mit der Chillisaucencurrywurst fang ich an, es schmeckt nach Soße, scharf ohne Schweißausbrüche zu verursachen. Was auffällt sind hier “Hotspots” beziehungsweise eher “Coldspots”. Soll heißen, die Sauce weißt an verschiedenen Stellen verschiedene Temperaturen auf. Von fast zu heiß bis knapp vor dem Gefrierpunkt. Das ist mistig. Zwischenzeitlich isst Sylvia an der Salsasaucencurrywurst rum. Ihre Begeisterung halt sich in deutlichen Grenzen. Sie mag’s schärfer, Salsa ist ihr zu süß.

2012-10-28 17.10.52Wir tauschen. Ich erkenne Schwebstoffe und Frucht beziehungsweise Paprikafragmente in der Sauce. Es ist eine Fruchtigkeit, nicht so sehr Süße, die auffällt. Übers darüber gestreute Pulver kommt vermutlich ein Hauch von Schärfe. Es ist nicht die Traumcurrywurst, die ich da vor mir haben. Es ist aber durchaus genießbar zumal wenn man bedenkt, wie die Wurst in der Fritteuse mißhandelt wurde. Vielleicht hatten wir nur Glück, dass in diesem Fett nur Würste verschwinden, sonst nix  - vielleicht.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Opferfest

Heute. Das höchste islamische Fest. Falls ihr es trotz aller Toleranz, Verständnis und Achtsamkeit nicht wusstet, fragt eure Nachbarn und Kollegen.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Weltnichtrauchertag II

Weltnichtrauchertag war oder ist eines der Posts mit den höchsten Zugriffszahlen. Ich habs mir nochmal durchgelesen, völlig belanglos das Ding. Irgend ein netter Rainer hatte aber ein Kommentar abgegeben, in dem wiederum auf ein Produkt verlinkt wurde. Ich vermute mal da schaut irgend ein Analysetool nach ob der Kommentar oder Link noch besteht. Jetzt nicht mehr.

Sonntag, 21. Oktober 2012

anders

2012-10-21 151Mal anders. Nicht mehr die alte abgefuckte Bahnhofsgaststätte, Bahnhofskneipe eher, die sich mehr durch die Vielzahl der Spirituosen als durch die Vielzahl der Speisen ausgezeichnet hatte, nein, dunkele Möbel, eine Lounge mit Systemgastronomie im Bahnhof in Immenstadt. Eine lange Bedientheke, die Speisen und Menüs beleuchtet darüber gehängt. Wenig los Sonntag später Nachmittag kurz vor halb sechs.

Drei People am Tischchen beim Eingang. Hinterm Tresen hantiert einer am Drehspiess, sägt den Döner zurecht. Kurz male ich mir aus wie das hier Anfang der 80er wohl ausgesehen haben mag, die Wände gepflastert mit Spielautomaten, der Jägermeister Patronengürtel über der Theke, die umgedrehten 3 Liter Baccardi und Aspach Flaschen, eine leistungsfähige Zapfanlage, ein Zigarettenautomat, Nebelschwaden und Bierfilze, Aschenbecher auf jedem Tisch  - nur ein kurzer Backflash.

Ich schau mir noch kurz das Angebot an. Inklusion mal anders, es ist alles populäre mit eingeschlossen, Döner / Pide / Gyros / Pizza / Schnitzel / Fischstäbchen / Burger, Hotdog und Last but not Least dann glücklicherweise auch Currywurst.

Currywurst, von der Roten mit Pommes und 0,3 Liter Softgetränk 5,90 €. Ich sag meinen Essenswunsch dem Dönermasseur. Ein paar Sekunden wartet er, bis er nach der Hildegard ruft und meine Bestellung weiter gibt. Klaro, Moslem und Schweinefleisch, vielleicht nicht so kompatibel. Hildegard oder wie auch immer die Dame heißt verschwindet nach hinten in die Küche, während ich am Tresen warte. Nehm mir ein Vitaminsaft warte weiter. Der Dönerfriseur kommt, sagt ich hab ein Menü, kann mir ein Getr… ach haben Sie ja schon   … richtig…   5,90 € nehmen Sie sich Besteck und schon mal Platz.   Danke

Ich hab noch nicht richtig Platz genommen, bringt mir Hildegard den Inbegriff traditioneller deutscher Imbisserzeugnisse an den Tisch. Der Rechteckige Teller, ja sozusagen das Panel links Wurststücke unter einer roten Sauce bestreut mit gelbem Pulver, rechts lange dünne Pommes that’s it. Ich bin ja Rechtsträger, bevorzuge die Wurst auch rechts, ein kleines Detail, dass Hildegard nicht kennen kann, ich dreh den Teller trotzdem nicht.

Erfreut lass ich das Messer liegen, ein Holzspießchen hätte hier wirklich genügt, die Wurst wirklich vorbildlich in kompakte Stücke geschnitten Respekt, zumal es sich ja um eine Porzellancurry handelt. Die Soße. Erstaunlich. Bei solch einer Konsistenz schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken. Aber Erstaunen pur. Die Soße hat einen fruchtigen Geschmack ohne auch nur ansatzweise ins Süße zu driften. Hat Wärme ohne zu heiß zu sein, hat Würze und eine Schärfe, die noch Raum für differenziertes Schmecken lässt. Die Pommes, denen pur genossen ein wenig Salz fehlt profitieren von der Soße, ja verlangen geradezu danach. Cross und heiß, keine Spur von ranzigem alten Fett. So muss sich eine Kartoffel ihre Reinkarnation vorstellen: Wiedergeboren als so ein Pommes. Soweit alles in Ordnung aber:

Im Laufe ihrer Entstehung hat die Erde eine Vielzahl an Elemente, Molekülen und Stoffen hervorgebracht. Dieses Konglomerat gesintert und als “Wurst” bezeichneten hat nichts gemein mit dem was wir aufgeklärten Mitteleuropäer mit diesem Begriff verbinden. Geschmacklos, geschmacklos und nochmal geschlacklos, zu fest in der Zusammensetzung dann aber auch noch nicht richtig warm. Am ehesten erinnert diese “Wurst” an das unter dem Namen “Curryking” vertriebene Plagiat eines Genussmittels.

Fazit:

  • Look: 9,5
  • Taste: 6,8

--

Dafür, dass sich dann einer der drei anderen Gäste noch als großer Schluckowski unter dem Herrn erwiesen hat, in dem er während ich ein Currymenü esse er zwei Halbe weg macht, und an seinem Leben und den Gründen wieso er nicht mehr in die Harttrinkerkneipe gegenüber geht alle teilhaben lässt, dafür kann dieses Schnellrestaurant nichts. Gestört hat mich das allemal

Immenstädter Horn

Immenstädter Horn Gipfelkreuz Ausblick

Geschafft. Ein kleiner Schritt für die restliche Menschheit, ein großer Schritt für mich.

Geschafft. Am Ende meiner Kräfte. Restlos überschätzt hatte ich meinen völlig untrainierten Körper.

Geschafft. Diese Etappe. Ich bin nicht der geübte Wanderer. Nein ich bin der zu dicke unsportliche Städter.

Geschafft. Auch andere sind da, sitzen, rasten, geniessen. In Gruppen, als Paar oder auch alleine. Haben andere im Tal zurückgelassen, oder stehen heute schon zum dritten Mal dieses Jahr hier. Freunde besprechen schon die nächste Tour, andere sind auch auf dem Ego-Trip. Im VW-Bus auf dem Campingplatz in Bühl übernachtet. Das Gefährt in Gschwend abgestellt. Urlaub von der Familie, nur ein Wochenende. Den Weg schon mal früher gemacht, mit den Kindern. Halt nur nicht bis ans Horn. Hoffentlich ist da in der Familie und Beziehung alles ok, ist es nicht eine kleine Flucht.

Geschafft. Das Schild kurz unterhalb des Gipfels sprach von einer halben Stunde Gehzeit. Eine halbe Stunde vielleicht für Luis Trenker oder Reinhold Messner, nicht für einen untrainierten übergewichtigen Städter. Ich hab ne Stunde gebraucht.

Erkenntnisse

2012-10-21 003Bühl am Alpsee, wieder mal. Vielleicht auch weil es daran schon immer ein paar bestimmte Erinnerungen gibt. Das erste Mal war ich fünf. Zur Erholung wie die damals hochtrendigen Kinder Kuren genannt wurden. Das es meinem Vetter nicht ganz so langweilig oder einsam oder heimwehig ist oder war, wurde beschlossen dass ich auch zur Erholung nach Hindelang (damals noch ohne “Bad” Hindelang) durfte sollte musste. Mit Vetter, Onkel und Tante waren wir noch vor der Einweisung am Alpsee zum baden. Schwimmen konnte ich nicht, Schwimmring oder Schwimmflügel gab’s auch nicht. Mein Vetter etwa fünf Meter rechts von mir war schon relativ weit in dem an seiner Stelle flachen Wasser, ich war gleich weit vom Ufer weg, nur war hier die Stelle tief. Irgend ein unbeteiligter Badegast hatte mich dann gepackt, und verhindert, dass ich auf meinen Zehenspitzen hüpfend abgesoffen bin. Ja, da wär ich fast ertrunken.

2012-10-21 004Stetig Bergauf. Die 3 Mädls die vorhin aus dem Polo gestiegen sind sind längst aus meiner Sicht entschwunden. Schritt für Schritt gewinn ich Höhe. dort unten sind die letzten Häuser. Irgendwo bei denen war bei einem späteren Urlaub mal das Haus vom Bauer Eipeler, ich kann es nicht mehr identifizieren

Donnerstag, 18. Oktober 2012

amüsiert

Irgend jemand hatte den Facebook Eintrag von Michael Marquardt dann doch gelesen und im Netz verbreitet:

…Nur Trillerpfeifen, alte gefrustete Weiber mit ungepflegten Haaren und Trillerpfeifen, ungepflegte, nach alten Schweiß stinkende, rumbrüllende Männer ohne jeden Anstand…

so Marquard über die Proteste als Reaktion auf die Unterstützung der Bundeskanzlerin für den Stuttgarter Oberbügermeisterkandiaten Turner.

Vor lachen hatte ich mich fast eingepisst und mit einem “heul doch !” retweeted. Köstlich !

Er hatte es richtig gemacht, der Vize, der stellvertretende Vorsitzende, der Ersatz der FDP Baden-Württemberg einer selbst in ihrem Kernland mitlerweile winzigen, in die Bedeutungslosigkeit diffundierte Spaßpartei. Mit diesem Posting hat er sich nochmal ins Gespräch gebracht.

Noch immer weiß ich nicht, ob Michl dieses Post zynisch überhöht als Satire angelegt oder und das wäre ja noch viel witziger ernst gemeint hat.Weiss auch nicht, wer das Ding überhaupt so hoch gebracht hat, mal ehrlich wer liest die Facebookseite von Michael Marquardt ? Vor allem wer von den anwesenden  Protestlern liest die Facebookseite von Michael Marquard – schon alleine das ist doch peinlich.  Langsam aber sicher und das find ich besonders schön entwickelt sich die ganze Aktion zu einem, wenn auch nicht ganz  ausgewachsenen,  “Shitstürmle”. “Gefrustete Weiber” wird schon trendic topic bei Twitter, Google findet für “alte gefrustete Weiber mit ungepflegten Haaren” heute schon 33.000 Einträge. In die Printmedien (und in mein Blog) hat es Marquardt natürlich auch schon geschaft. Handelsblatt, Börsenzeitung, die Süddeutsche und sogar die beiden gleichgeschalteten Stuttgarter Blätter schreiben sich die Finger wund. Und es wird ja groß und größer wenn ich dann Überschriften lese “FDP-Politiker beleidigt S21-Gegener” – Der Typ ist doch so viel Politiker, wie der 2. Vorstand des Angelsportvereins Vorderzwetschgenmurr Sportler ist.

Und um das Ganze am köcheln zu halten immer noch das Statement: “Ich nehm nichts zurück ich steht dazu” – so macht man Kampagnen Herr Turner – nicht mit verbrezelten Auftritten. Genial auch von dem Michl dieses Reflexbeissertum der S21-Gegner zu erkennen und auszuspielen. Wie erwartet sind diese dann sofort auf den Zug aufgesprungen haben sich sofort vom Michl provozieren lassen und ihm erst dadurch diesen Hype beschert. Ein wenig Gelassenheit hätte man den Protestierern schon gewünscht.

Aber wie gesagt, Reflexbeisser. Das ganze gipfelt dann darin dass irgend eine Pappnase Herrn Marquardt wegen Volksverhetzung angezeigt hat. Ein vermutlich Berufsbetroffener dessen Namen ich hier nicht nenne um ihn

  1. nicht wichtig zu machen –
  2. ihn nicht der Lächerlichkeit preisgeben will.

Irgend welchen Menschen ein “Lügenpack” entgegenschleudern und sich dann wundern wenn man als “gefrustet” oder nach “Schweiß stinkend” beschimpft wird.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

erstmals

…in ihrer Geschichte verspielt die deutsche Fußballnationalmanschaft eine 4:0 Führung.
Vermutlich wird ein Untersuchungsausschuß eingerichtet.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Kontinentalverschiebung ?

Die U-21-Fußball-Europameisterschaft 2013 findet in Israel statt

Wetterbericht

Mit Erstaunen sehe ich, wie viele meiner Mit-mir-hier-Leber, aber auch viele andere Europäer den amerikanischen Wahlkampf verfolgen. Hat Romney mit seiner 47% Faulenzer Aussage oder doch eher Obama mit seinem verlorenen Fernsehduell die Wahl verloren ?

Laut Wetterbericht soll’s morgen, wenn die Sonne nicht scheint bewölkt sein, eventuell regnen. Richtig, nix genaues weiß man nicht, ändern kann man’s erst recht nicht.

Montag, 15. Oktober 2012

Der Zweck heiligt die Mittel

Al Capone, dem großen Mafiaboss konnte die amerikanische Justiz nicht beikommen. Am Ende wurde er wegen Steuerhinterziehung verurteilt.

Unser ehemaliger Wirtschafts- danach Verteidigungsminister konnte außer Haare gelen, und beliebt sein sonst nicht viel. Er mußte wegen einer gefälschten Doktorarbeit zurücktreten.

Unsere Bildungsministerin Anette Schawan, bei der ich mich schon immer wundere wozu die gut ist, deren Werdegang ich schon seit Jahren mit Kopfschütteln verfolge. Deren einzige Qualifikation darin zu bestehen scheint eine Freundin von lAngela zu sein, diese Anette ist jetzt in das Visier der Plagiatjäger gelangt.

Jetzt ist es natürlich so, dass ich gerade in dem Schawan Fall den Eindruck habe, dass da ein zwei Individuen auf dem Kreuzzug gegen die Frau sind, selbst nicht viel Habhaftes haben und sich übler Methoden bedienen -wie kann jetzt ein Gutachten eines einzelnen Professors ‘geleakt’ an die Öffentlichkeit gelangen noch bevor Frau Schawan es auch erhält, muss dieser Fall wirklich nur durch die Medien kommuniziert werden ? -

Sei es wie es will, Frau Schawan wird kurz oder mittelfristig zurücktreten – Ziel erreicht. Der Zweck heiligt die Mittel.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Kopfgeld

15.000 € Kopfgeld hat ein Berliner Verlagshaus ausgelobt, für Hinweise auf Betreiber einer Website. Einer Website die äusserst abfällig über z.B. den Tod von Dirk Bach äussert. Ich möchte da auch keine weiteren Beschreibungen geben, den jegliche weitere Popularität hierfür wäre falsch. Nein, ich wundere mich wie man solchen Arschlöchern die so eine Seite betreiben überhaupt Aufmerksamkeit schenken kann. Es kommt mir fast vor als ob die Berliner auch ihre ganzen Spam Mails für bare Münze nehmen würden.

In ihrem Bemühen die Herausgeber dieses Menschheitsverhetzungsseite zu finden schießen die Berliner aber weit weit über das Ziel hinaus. Schon alleine das wörtlich benannte “Kopfgeld” – ala: derjenige der mir den Kopf von ??? bringt erhält… – Todesstrafe ohne Urteil ? Dann aber auch gleich mal vermutlich auch reflexhaft auf den vermuteten Gegner, die Kirche loszugehen ist ein bisschen daneben, weil man ja siehe oben Hinweise auf den Betreiber der Seite sucht. Da dann mal ganz frech von Katholiban zu sprechen ist genauso hetzerisch und intolerant.

Griechenland

Jeder, selbst die, die nur noch 6 1/2 Jahre brauchen bis ihre Privatinsolvenz abgewickelt ist fühlen sich berufen die griechische Schuldenkrise zu lösen. Ich denke, das das Problem viel zu komplex ist, für einfache Lösungen zu komplex auch für einfache Antworten. Ein Problem für Fachleute.

Der Deutsche Jörg Asmussen ist studierter Volkswirt und “unser” Man bei der EZB, der Europäischen Zentralbank. Sein Vorschlag: die Griechen sollen ihre Staatsanleihen zurückkaufen, um endlich ihre Schuldenquote zu senken. Klingt ja ein bisschen nach Münchhausen, der sich auch am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. Na ja, Jörg hat sich gedacht, die Gläubiger werden die Staatsanleihen sicher für sagen wir mal 70% des Wertes verkaufen, weil sie nicht mehr das griechische Staatspleiterisiko tragen wollen. Woher das Geld für den Rückkauf kommen könnte lässt der Blinddarm der Hochfinanz offen, könnte natürlich auf ESM Kohle hinauslaufen.

Die Grundlegende Idee ist klar:

Ihr hattet vor 10 Jahren Geld geliehen, das ihr 20 Jahre später zu 120% zurückzahlen sollt (und wollt). Im Augenblick glauben nur wenige Eurer Gläubiger, dass ihr in 20 Jahren überhaupt noch was zurück zahlt, weil die Gläubiger meinen bis dahin seit ihr Pleite. Ihr bietet euren Gläubigern an heute eure Schulden für 50% zurückzukaufen. Die Gläubiger gehen darauf ein, weil sie dann “nur” 50% Verlust gemacht haben. Und Ihr habt eure Schulden tatsächlich halbiert.

Ein paar Fragen stellen sich dann aber doch:

  • Wer gibt Euch eigentlich heute noch Geld, wenn Ihr ja quasi mit der Pleiteoption droht?
  • Was passiert, wenn Jörg Euer Vorhaben publik macht ? Richtig, die Gläubiger wissen dass ihr massiv kaufen wollt und werden plötzlich deutlich mehr als die 50% verlangen.
  • Was passiert, wenn unser Rolli Schäuble kategorisch sagt, wir lassen Griechenland nicht pleite gehen ? Kein Schwein verkauft die Staatsanleihen, weil man ja weiß die EU oder der deutsche Michel haften für die Rückzahlung im vollen Umfang in 10 Jahren.

und dann kommt plötzlich noch eine ganz andere interessante Frage: Wer sind eigentlich die griechischen Gläubiger ? Sind es Anna und Janni Poppolus und Michel und Lieschen Müller oder sind es doch vielleicht die eine oder andere Versicherung, Rentenkasse oder Bank, die angelockt von den Renditeversprechungen der Griechen groß investiert haben ?

Samstag, 13. Oktober 2012

wächst und gedeiht

Der Zweifel. Der Zweifel wächst und gedeiht.Der Zweifel  über meine lange positive Einstellung zu Stuttgart21 wächst und gedeiht. Denn langsam, ganz langsam bekomme ich Bedenken. Bedenken dass ich verarscht wurde oder werde.

Zuerst war mir als alter Autofahrer,als einer der in seinem Leben das letzte mal Anfang der 80er Zug gefahren ist das Thema egal. Total egal. Vermutlich aber auch so egal wie es in der Planungs- und Beschlussphase seit ca. 1988 bis 2007 fast 90 % der Restwürttemberger auch war. Im Zuge des um 2009 einsetzenden “richtigen” – Protests mit den Montagsdemonstrationen ging mir dann schnell die Hutschnur hoch. Die meisten Argumente gegen das Projekt hatten für mich keine Relevanz, es kam mir viel auch wie ein großer Kindergarten vor.

Fast alle Argumente gegen den neuen Bahnhof sind oder waren für mich irrelevant:

  • ich habe nichts mit Bonaz’ Naziarchitektur am Hut, find’s schade, dass die Reste von dem “Gefängnis” (so meine Tochter in jungen Jahren) stehen lassen.
  • kann mich über die Bedrohung eines bis vor 2 Jahren unbekannten Baumkäfers echauffieren.
  • kann damit leben,  dass auch alte Bäume gefällt werden, denn diese leben auch nicht ewig und wenn dafür anderswo neue gepflanzt werden umso besser.
  • weiß, dass der Schlosspark schon lange nicht mehr mir oder uns sondern abwechselnd den Strichern, Handtaschenräubern, Drogies, den Parkschützern oder Bauarbeitern gehört.
  • find schon Jack Wolfskin Klamotten alleine mistig, mit “oben bleiben”-Button umso mehr.
  • die vermutete maximal gleiche Leistungsfähigkeit des neuen Bahnhofs tangiert mich nicht.
  • das die Kosten sich verdoppeln werden weiß jeder – na und, besser in Stuttgart als in Berlin / Athen oder Timbuktu investiert.
  • das wir jetzt mal 10 Jahre Baustelle in Stuttgart haben werden. Ich weiß noch wie lange es gedauert hat, bis die Straßenbahn und die B14 vergraben waren.
  • das Cannstatter Mineralwasser trink ich nicht, bin nach wie vor der Cola Typ, also lieber süß statt sauer.

Nein, nein, nein. Ich vertraute auf die Aussagen der Projetbefürworter, der Bahn und der schwarzen Politik. Ich hatte vertraut, dass die schon wissen, was sie tun.

Und dann gibts schon in den ersten Bauphasen ernsthafte Probleme. Beim Grundwassermanagement wurde zwischen Genehmigung und Bedarf getrickst. Teile des abzureissenden Südflügels fallen auf den Bahnsteig, der Umbau des Gleisvorfelds führt zu drei Entgleisungen innerhalb eines Monats. Das Brandschutzkonzept funktioniert so nicht vielleicht auch nie, damit kommt man nach einem Jahr langsam an die Öffentlichkeit. Somit stellt es sich so dar, dass man das was man macht nicht kann (Südflügel / Entgleisungen) und betrügt (Grundwassermanagement) und vertuscht (Brandschutzkonzept). 

Es macht jetzt schon den Eindruck, dass man vor 2 Jahren so auf die Tube gedrückt hat, dass man mit den Bauarbeiten möglichst schnell zu einem “Point of no return” kommt um sich dann so durchzuwursteln.

Freitag, 12. Oktober 2012

Nobel

Ganz so schlimm ist die diesjährige Nominierung der EU für den Friedensnobelpreis auch wieder nicht. Ein paar Politiker werden sich ganz gut gebauchpinselt fühlen. Viele der meist europakritischen Bürger werden sich empören. Einige werden es bestimmt auch skandalös finden, werden triftige Gründe finden wieso das die falscheste Idee war den Friedensnobelpreis der EU zu verleihen.

Seit 2009, seit dem Friedensnobelpreis für Obama habe ich den Eindruck, dass es Verlegenheitslösungen sind. Dass sich das Komitee zusehends schwer tut, vernünftige Lösungen zu finden. Und da konnten wir an Obama noch froh sein, wenn man bedenkt, dass damals auch Silvio “Bunga Bunga” Berlusconi oder Bono “mit gelber Brille” Vox zur Auswahl standen.  Gibt es diese Lichtgestalten nichtmehr ?

Der Frieden ist doch noch nicht endgültig Ausgebrochen? Oder gibt es keine richtigen Friedensstifter mehr. Fehlt es an Menschen und Organisationen die sich dafür noch einsetzen. Betty Williams und Mairead Corrigan die Gründerinnen des „Northern Ireland Peace Movement“ 1976, Albert Schweizer, genauso schön damals Anwar as-Sadat und Menachem Begin für ihren Ägyptisch Israelischen Friedensvertrag, Martin Luther King, Das Rote Kreuz, Lech Walesa und Desmond Tutu, die UNO es gab viele die wirklich viel gegeben und viel erreicht haben.

Und heute ? Barack oder die EU wo ist die herausragende Leistung 

Stein

Ein Magengrimmen, schon wieder fast das ganze Jahr 2012 hatte ich. Es belastet, diese ganzen was ist wenn…? Das wissen, wieder die komplizierten Prozeduren. Schon alleine die Bürokratie: zum Hausarzt, dort eine Überweisung zum Orthopäden holen, den breitquatschen eine Überweisung zur Untersuchung im Krankenhaus rauszuschreiben. Da ist Geld verdient. Den Termin holen, irgendwann dann in sechs Wochen. Schichten tauschen, Urlaub nehmen.

Im Hinterkopf dann auch immer dieses: was ist, wenn es nicht gut ist ? In der Zwischenzeit ist meine Hospitalphobie so groß, dass ich mir im Fernsehen schon lange nicht mehr Reportagen über Ärzte/Krankenhaus, aber auch schlicht Dr. House oder Greys nicht anschauen kann. Dass sie uns dort nur helfen wollen, dass die uns nichts Böses wollen, ich weiß ein Unbehagen bleibt.

Sie haben umgebaut, sind ein bisschen anders organisiert. Eine zentrale Anmeldung. Gleich im Erdgeschoss, nicht versteckt 3 Stockwerke tiefer. Donnerstag mittags, Orthopädie Ambulanz. Warten. Die Überweisung, die Versichertenkarte bitte. Danke. Anschließend zur “Lungenfunktion” eine Ebene runter, den Gang entlang dann links. Die “Lungenfunktion” habe ich noch nie aufs erste Mal gefunden, ging doch sonst immer hoch und links… ach, die Ambulanz war früher im Untergeschoss egal… Vorbei an Rollstühlen, Betten und über den Flur geschobenen Patienten. Bitte einmal klopfen, dann warten. Ein paar Minuten später ist sie dran. Lächelnd kommt sie wieder raus. Sie hat das Gerät kaputt geblasen oder wenigstens das Mundstück. Nett.

Zurück zur Anmeldung, den Lungenfunktionbericht abgegeben, jetzt einen Termin zum Röntgen bei meiner Kollegin machen. Vier People warten auch noch. Die erste dreiviertel Stunde ist schon wieder rum. Ja, die Gesundheitskarte brauche ich nochmal. Dann bitte im Warteraum 4. . . warten. Ein Junge im Rollstuhl weint. Die Eltern sowie ein Teil der Großeltern sitzen um ihn rum, können die Tränen auch nur physisch unterdrücken, ihre Gesichter weinen mit. Die Tür zur Toilette öffnet sich auf Knopfdruck, klar ist hier alles Behindertengerecht, Rollstuhlgerecht.  Im Wartebereich wird der Mutter der schwerst bewegungseingeschränkten Teenager Tochter die Vorzüge eines neuen Blasenkathetersystems erklärt. Wieso jammere ich?

Die Zentrale Annahme ist geschlossen, als sie vom Röntgen kommt. Der Warteraum leert sich. Die Menschen auf dem Flur wünschen sich einen schönen Feierabend oder ein kannst Du mir noch kurz … dann noch einen schönen… Freundlich nett wie immer dann Frau Doktor,  es sei alles in Ordnung. Mir fällt ein Stein vom Herz. Der Druck im Magen ist weg, die L. will noch einen Schokotrunk vom Automat, 2 €. Mach, nimm, alles was Du willst, ich bin so erleichtert, bin so froh. Dieser Stein ist weg oder mal wieder für hoffentlich sehr lange Zeit zur Seite gerückt.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

sparen

Bundesumweltminister Peter Altmaier, will ja wegen steigender Energiepreise bis 2020 jedem Haushalt einmal einen Energieberater auf den Hals schicken.

Es bleibt ein Gerücht, dass Ilse Aigner wegen steigender Lebensmittelpreise ebenfalls vorbei kommt um Ihre “zu gut für die Tonne” Kampagne nochmals zu erklären

Samstag, 6. Oktober 2012

ich

…bin mir nicht ganz sicher aber:

google earth

aber das bin doch ich auf dem Google Earth Bild. Was meint Ihr, habt ihr euch schon auf Google Earth gefunden ?

putativ

oder wie ich es in den 70ern gehört hatte putative Notwehr. Putativ aus dem lateinischen putare, glauben oder meinen.

Glauben oder meinen, dass man bedroht wird und sich dann aber sowas von wehren, dass der Andere wirklich scheiße aussieht – wenn er das überhaupt noch erlebt. Der Putativnotwehr ist damals lt. Untersuchung vor bald 50 Jahren der Student Benno Ohnesorg zum Opfer gefallen. War vermutlich für seinen Mörder  Gegner ganz schön bedrohlich, der anderthalb Meter entfernte Hinterkopf.

Im Zuge des Baader-Meinhof Terrors in den 70ern wurde dann fleißig putativ ge- und erschossen. Klar, keiner der Polizisten, will sich erschießen lassen, soll das auch nicht. Wozu es andererseits aber auch führt, wenn man Menschen, die die Hosen mehr als voll haben eine Waffe in die Hand drückt haben u.a. alleine 1972 fünf völlig Unbeteiligte tödlich erfahren müssen.

Das “schöne” an der Putativnotwehr ist, dass es für den Überlebenden, für den vermeintlich Bedrohten fast immer folgenlos bleibt, er hatte ja angenommen dass… Und da sind es nicht mal die (überwiegend) Polizisten, für die so eine putative Tötung folgenlos – jedenfalls juristisch – bleibt, nein auch ein vermutlich böser Bube der Hells Angles wurde freigesprochen. Er hatte durch die Tür einen Polizeibeamten putativ erschossen, er glaubte sich von rivalisierenden Bandidos angegriffen und kam mit dieser Notwehr auch durch.

Freitag, 5. Oktober 2012

zufrieden

auch wenn’s so schön einfach ist, die Bahn, die Lehrer die Post zu bashen. Mit meinem DHL Zusteller bin ich mehr als zufrieden. Fast zu früh morgens, klingelt er normalerweise schon. Freundlich. Er oder sein vermutlich auch türkischer Landsmann beide. Wirklich freundlich. Und wie gesagt immer Vormittags.

Wenn ich da an den Götterboten denke, der mit sich, seiner Arbeit, seinen Mitmenschen und der Welt mehr als nicht im reinen ist, sich aber auch nicht scheut dies jedem und allen mitzuteilen, wenn er dann irgendwann mal kommt. Ich muss immer schauen ob er mit seiner Karre nicht zu dicht an meinem Auto geparkt hat, dass sich dieses nicht mit dem seinem Flugrost infiziert.

…und ja, ich weiß dass die den Jungs fast keine Kohle zahlen, und dass der Hermesbote bestimmt auch gerne ein neueres Auto fahren würde, dass er auch lieber ein gutes Deo oder Herrenparfüm statt des Jägermeister NO 5 verwenden würde. Aber deshalb bin ich halt auch mit dem DHL so zufrieden.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

spät

Besser spät als nie. Heute hat Michael Schumacher bekannt gegeben, dass er den Ende dieser Saison die Formel I verlässt. Endlich!

Es macht immer ein bisschen traurig, diese ehemaligen Weltstars zu sehen. Einfach den richtigen Punkt verpasst aufzuhören. Am Schluss einfach nur noch tragische Figuren, die mit diesem schlechten Abgang, das sonst ehemals glänzende Bild verblassen lassen.

Und wenn es jetzt auch zynisch klingt, das Beste, was den Mitgliedern des Club 27 passieren konnte ist ihr früher Tod. Glaubt ihr wirklich es wäre noch lange ein Spass gewesen, Janis Joplin, Jimie Hendrixs, Herrn Morrison oder aber auch Frau Whinehouse noch zu sehen? Seid ihr euch sicher, dass die sich weiter entwickelt hätten oder würden die mal abgesehen von den Drogenproblemen nicht heute in einer Castingjury sein oder Möbelmärkte eröffnen? Eisern und Tapfer alle 25 Jahre ein nochmal Best of Album rausbringen, sich immer wieder (erfolglos) versuchen in den Vordergrund zu spielen. Müssten wie andere verzweifelt mit Hut und Zungenschlag zum Interview ins Hotel Atlantik bitten. Ihre Deutschland-Hallen- Tournee zur privaten Clubtour downgraden

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Fame

mein Alter Ego hat heute für einen Tweet 30 Retweets und 15 Favs. erhalten. Bin stolz

Mutti

nennt sie nicht Mutti – das haben die Mütter dieser Welt nicht verdient

Luxusproblem

Ja, ja, ja. Langsam ganz langsam kommen dann selbst mir Zweifel über das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.

Ich kenn ein paar Bedenken der Gegner des Bahnhofumbaus.

  • unnötig
  • zu teuer, wird teuerer als erwartet
  • nicht leistungsfähig genug
  • das Cannstatter Mineralwasser ist gefährdet
  • lange Zeit eine Großbaustelle in Stuttgart, dauert Länger als erwartet
  • ein Teil vom Schlossgarten wird zerstört
  • Verzögerungen im Bahnverkehr

Alles durchaus bedenkenswerte Argumente. Argumente, die in Spitzenzeiten des Protests mehr als 50.000 Menschen auf die Beine zur Demo brachten. Sogar ein Wort hat man erfunden für die S21 Gegner: Wutbürger. Respekt!

Die Energiepreise gehen gerade durch die Decke, im September sprechen wir vom teuersten Tankmonat aller Zeiten, im Frühjahr ging Schlecker Pleite, 23.000 Menschen wurden arbeitslos, 3/4 davon sind es noch immer. Die Bundesregierung beschließt unsere Meldedaten zu verkaufen. Wir unterhalten als Staat zwei Innlandsgeheimdienste, die wir dann noch jeweils mit je einer eigenen Landesbehörde ausgestattet haben und merken nicht, wie 10 Menschen von einer Nazizelle unter den Augen der V-Leute ermordet werden. Wir haben eine Arbeitsministerin, die mit falschen Zahlenbeispielen für eine Zusatzrente wirbt und uns somit wissentlich anlügt. Wir haben Sippenhaft im olympischen Ruderkader, wir haben, …es gibt so viel, alleine dieses Jahr. Was wir da aber nicht haben:

den Wutbürger, dem Wutbürger scheint das sowas von weit am Arsch vorbei zu gehen, dass ich an der Menschheit verzweifle. Wieso steht der Wutbürger wegen des doofen Bahnhofs auf der Straße und wieso sind ihm seine Mitmenschen so egal ?

Ich muss schon wieder kotzen

Nachtrag

am Freitag haben einige der Wutbürger wenigstens der Alten aus der Uckermark gepfiffen was sie von ihr halten. Danke.

nicht besser

“Wissen Sie, meine Tochter ist gerade in einer kritischen Phase und ein bisschen anstrengend”: sagte ich.

“Glauben Sie mir, meine Tochter ist fünf Jahre älter aber ich kann ihnen garantieren, es wird nicht besser”: sagte die Frau

Montag, 1. Oktober 2012

auch alternativlos

Angies Lieblingswort. Alternativlos. Der lupenreine Vollidiot hatte immer Basta besagt, das hatte die Suche nach Alternativen auch verhindert.

Alternativlos lässt die SPD zur Zeit ihre Parteimitglieder in der Kanzlerfrage. Der eine will absolut nicht, der andere will auch nicht, die andere fragen wir erst gar nicht, die hat in NRW glückliche Ministerpräsidentin zu sein und Frau Nahles ? Ich bitt’ Euch. Nur der andere will.  Kanzlerkandidat werden.

Jetzt ist es den Berufspolitikern wohl entgangen, dass Demokratie ja immer auch noch ein bisschen was mit wählen und auswählen zu tun hat (haben sollte). Wär doch ne tolle Idee gewesen, hinzustehen und zu proklamieren, dass wir, die Troika es voll super finden würden wenn ihr Peer Steinbrück am Nominierungsparteitag wählen würdet. Wie toll würden sich die Mitglieder vorkommen, dürften sie so eine wichtige Personalie mal mitentscheiden, evtl. noch eine eigene Alternative aufstellen könnten.

Was aber soll man machen, wo landet das Kreuzchen dann in einem Jahr ? Bei Peer, der jetzt endlich mal die Banken an die Kandare nehmen, will, die er mit Hilfe seines Herrn Asmussen zu weit gelockert (dereguliert) hat. Oder doch wieder Teflon Angie (mit ganz hervorragenden Umfragewerten), die die beiden vor 4 Jahren unter ihrer Regie gewähren lies.

Werden meine Gebete erhört und die “mehr Netto vom Brutto”-Lügner (oder waren damit nur Hoteliers gemeint?) werden also die “mehr Netto vom Brutto”-Lügner jetzt mal endlich aus dem Bundestag fliegen. Für deren Politiker wäre dann ehrliche Arbeit alternativlos.

Der Peer, der Restschröder, der Kapitalsklave mit rotem Parteibuch wird nächstes Jahr der Mehrheitsbeschaffer für Frau Merkel sein für die Kanzlerin alternativlos, die paar Wäherstimmen der rausgeflogenen FDP kann nach ihrer Denke ja nur die SPD machen. Vermutlich wird’s diesmal für die Roten noch nicht zum Junior der Grünen reichen,