Mittwoch, 3. Oktober 2012

Luxusproblem

Ja, ja, ja. Langsam ganz langsam kommen dann selbst mir Zweifel über das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.

Ich kenn ein paar Bedenken der Gegner des Bahnhofumbaus.

  • unnötig
  • zu teuer, wird teuerer als erwartet
  • nicht leistungsfähig genug
  • das Cannstatter Mineralwasser ist gefährdet
  • lange Zeit eine Großbaustelle in Stuttgart, dauert Länger als erwartet
  • ein Teil vom Schlossgarten wird zerstört
  • Verzögerungen im Bahnverkehr

Alles durchaus bedenkenswerte Argumente. Argumente, die in Spitzenzeiten des Protests mehr als 50.000 Menschen auf die Beine zur Demo brachten. Sogar ein Wort hat man erfunden für die S21 Gegner: Wutbürger. Respekt!

Die Energiepreise gehen gerade durch die Decke, im September sprechen wir vom teuersten Tankmonat aller Zeiten, im Frühjahr ging Schlecker Pleite, 23.000 Menschen wurden arbeitslos, 3/4 davon sind es noch immer. Die Bundesregierung beschließt unsere Meldedaten zu verkaufen. Wir unterhalten als Staat zwei Innlandsgeheimdienste, die wir dann noch jeweils mit je einer eigenen Landesbehörde ausgestattet haben und merken nicht, wie 10 Menschen von einer Nazizelle unter den Augen der V-Leute ermordet werden. Wir haben eine Arbeitsministerin, die mit falschen Zahlenbeispielen für eine Zusatzrente wirbt und uns somit wissentlich anlügt. Wir haben Sippenhaft im olympischen Ruderkader, wir haben, …es gibt so viel, alleine dieses Jahr. Was wir da aber nicht haben:

den Wutbürger, dem Wutbürger scheint das sowas von weit am Arsch vorbei zu gehen, dass ich an der Menschheit verzweifle. Wieso steht der Wutbürger wegen des doofen Bahnhofs auf der Straße und wieso sind ihm seine Mitmenschen so egal ?

Ich muss schon wieder kotzen

Nachtrag

am Freitag haben einige der Wutbürger wenigstens der Alten aus der Uckermark gepfiffen was sie von ihr halten. Danke.

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