Donnerstag, 22. September 2011

aufgeblitzt

Nur kurz aufgeblitzt die ganze Aktion. Meine Online-Medium, der Focus gab gestern bekannt, dass in Amerika mal wieder die Todesstrafe vollzogen werden soll. Und man berichtet nicht deshalb darüber, weil man sowieso schon kritisch gegen die Todesstrafe eingestellt ist, sondern weil der Angeklagte von Vielen für unschuldig gehalten wird. Wenn ich weitere Berichte lese scheint es tatsächlich so, dass doch der eine oder andere Zweifel an der Schuld des Verurteilten bestehen. So fehlen jegliche DNA Spuren, Fingerabdrücke des Delinquenten, es fehlt die Tatwaffe. Verurteilt wurde er trotzdem, gab es doch neun Augenzeugen.

Seit mehr als zwanzig Jahren kämpft der Verurteilte jetzt gegen das Todesurteil. Sieben der Zeugen haben ihre Aussage zurück gezogen, der Hauptzeuge hat sich in der Zwischenzeit selbst dieser Tat bezichtigt. Drei mal die Hinrichtung schon aufgeschoben, heute steht wieder ein Termin an. Und der Focus hat’s auch gemerkt. Jimmy Carter, Friedensnobelpreisträger, der Papst, Amnesty International, die üblichen Mahner haben natürlich auch schon appelliert, gemahnt. Friedens Nobel Obama, gut von dem hab ich nichts gehört, der muss aber die ganze Welt retten, da ist es vor der eigenen Haustüre natürlich schwierig. Heute vor der Frühschicht hab ich nochmal kurz ins Internet geschaut, irgendein oberstes Gericht hat einen Hinrichtungsaufschub bis zum Ende der Beratung erwirkt.

Heute ist der Papst auf Deutschland Besuch, zwei Güterzüge sind aufeinander gefahren, ein Wagon ist explodiert, das Wochenende scheint schönes warmes Wetter zu bringen.

Troy Davids wurde dann doch noch mit der Giftspritze hingerichtet, nachdem die Kanüle mehrere Stunden im Arm war und der Gerichtshof seine Entscheidung bekannt gab

unwichtig

zu uns nach Stuttgart kam der türkische Ministerpräsident Güll
nach Freiburg kommt der Papst

Wer hat’s jetzt besser ?

Unter der Präsidentschaft von Friedensnobelpreisträger Obama wird in Georgia im vierten Anlauf mal wieder ein unschuldiger Schwarzer hingerichtet. Und selbst wenn nicht,

Vier mal Vorbereitung zur Exekution. Gelten Scheinhinrichtungen nicht auch als Folter ?

Samstag, 17. September 2011

Sonntag

Wenn der Künstler aus direktester Nachbarschaft kommt, wenn er aus Waiblingen kommt und eine zumindest lokale Größe ist, sollte man sich das auch mal anschauen. Ich hatte Geburtstag, die Gattin ein Geschenk, wir waren bei Christoph Sonntag im Theaterhaus in Stuttgart.
Christoph Sonntag, bei SWR3 Hörern als AZNZ – Alte Zeiten, Neue Zeiten Produzent bekannt. Jeden Sonntag ein einminütiges Jingle, vielleicht auch zu viel um immer gut zu sein. Doof wird es, wenn er wie Hermanns von der Großtante erzählt, die Dir mit Spucke das Gesicht sauber macht, wer hat da bei wem abgeschrieben ?

fünfzehn bis zwanzig

Inlinern ist doch auch schon seit ein paar Jahren out. Fast schon so fünfzehn Jahre sind die out die Inliner, zumindest für Menschen jenseits der Zwanziger. Eine Tatsache, die einen Menschen mit so fünfzehn bis zwanzig Kilo Übergewicht nicht daran hindert, sich im Klimax (altgriechisch für “Höhepunkt” aber das nur so nebenbei), sich also im Klimax seiner Midlife Crisis nicht daran hindern die Dinger wieder unterzuschnallen.

Ob es jetzt nur das Übergewicht oder die Midlife Crisis war, die mich veranlasst hat mich nochmal auf Inliner zu stellen, weiß ich nicht. Fakt ist jedoch, dass ich wohl ziemlich lächerlich ausgesehen haben muss, mit meiner oldschool Shorts, meinen oldschool Knie- und Ellenbogen Schützern. Wackelig und lange nicht so souverän wie ich mir das vorgestellt habe bin ich dann mal losgewackelt. Kein schienenartiges fast schwereloses Dahingleiten, vielmehr ein unsicheres und den Unwägbarkeiten einer ziemlich aggressiv gebärdenden Erdanziehungskraft geschuldeten herumgestaxe. Immer darauf bedacht meinen beiden Handgelenken nicht zumuten wollen, meinen fettleibigen Körper im Fallen abfangen zu müsse. Gerade so Trümmerbrüche sind doch eine große orthopädische Herausforderung.

Erst mal aus dem sichtbaren Bereich vorm Haus weg, hinten raus auf die Felder. Im Augenblick sehe ich noch keine Passanten Weit und Breit keine Seele. Dies ändert sich, als ich links Richtung Schießsportzentrum abbiege. Ein menschliches Pacecar in Form eines Alten mit Rollator begleitet von seiner nicht minder alten Gattin brauchen den ganzen Weg für sich – ich auch. Ich huste sie zur Seite, die Masse ist in Bewegung, der Weg steigt an, “No One Can Stop Me Now “ ich brauch den Platz. Wenngleich die Bewegungen schon längst nicht mehr so ausholend sind, die Steigung beträgt doch bestimmt mehr als ein Halbes Prozent und das Übergewicht… – Ich transpiriere. Nur das Wissen über die Parkbank da vorne läßt mich noch weiter machen. Dann setzte ich mich erschöpft hin. Die ersten dreihundert Meter sind geschafft.

Schon nach einer knappen halben Stunde ist mein Puls wieder auf ein erträgliches Maß gefallen. Ich muss weiter, zumal die Alten schon fast bei meiner Bank angelangt sind. Jetzt aber auf direktem Wege Nachhause zu fahren verbietet der Stolz. Ich fahre im Winter auch nicht mit der Seilbahn den Berg runter, solange auf der Talabfahrt noch Schneefragmente zu finden sind. Unter der Umgehungsstraße durch geht’s kurz runter, ich hol Schwung. Was will der Alte da vorne mit den beiden Stöcken und dem Fernglas ? Ein Spanner ? Nordic Stalking ? Die Frage bekomme ich heute nicht mehr gelöst. Ein Puls der den Kardiologen meines Vertrauens beunruhigen würde, veranlasst mich, mich auf einen Rückweg zu machen, der mir eine Heimkehr in Würde ermöglicht.

Vorbei am Schmidener Sportplatz, die vierbeinige Scheißhaufenmaschine sucht Schutz bei Herrchen und Frauchen, zu furchteinflösend walze ich vorbei. Zwei Kinder hüpfen auf die Seite, Übergewicht, früheres Rauchen und das stampfen der Inliner auf dem Asphalt lässt sie Deckung suchen.
“No more speed I’m almost there” (Radar Love – Golden Earing), ich werde ruhiger, fast schon euphorisch lasse ich es rollen, jetzt Nachhause, der Wind kühlt in Kombination mit dem Schweiß den Körper, der Weg führt bergab, ich werde schneller, dass ich noch immer nicht richtig bremsen… Was ist das da vorne ? Ein Vater mit zwei Kids fährt mit Fahrrädern in den Weg rein, scheinbar Engländer, sie fahren auf der linken Straßenseite, gut dann nehm ich auch dem Feldweg die andere Seite. Der Tüp mit seinen Bälgern auch. Bei geschätzten zwanzig Stundenkilometern, wechsle ich nochmals die Straßenseite. Wieso die drei Spacken fast die ganze Breite brauchen bleibt mir rätselhaft.

Das ich Probleme mit dem bremsen… der Vollpfosten wechselt schon wieder die Seite, seine Tochter auch, ich natürlich auch, irgendwie muss ich vorbei. War es Vorsatz ? Wusste er was er da für einen Mist gezeugt hat, ist er mit Absicht auf den Feldweg gefahren ? Am Begegnungspunkt jedenfalls kreuzt das kleine Arschloch, das vermutlich sein Sohn oder wenigstens der Sohn seines Briefträgers ist, meinen Weg. Junge, weg da, auf Dich rollen gerade mehr als neunzig Kilo mit mehr als zwanzig Stundenkilometern zu, du bist platt, du wirst deinen fünften Geburtstag im Krankenhaus verbringen – weg da. Vermutlich hat er die Dummheit vom Vater geerbt, er geht nicht weg. Ich kann nicht bremsen !!! Weg oder Du bist tot !!!

Ich vermeide die Kollision mit dem Bonsai Volldepp und weiche in den Acker daneben aus. Zuhause erfahre ich aus dem Radio, dass die Physikalisch Technische Bundesanstalt in Braunschweig meinen Einschlag registriert und mit fünf auf der nach oben offenen Richterskala bewertet hat. Die Schneise die ich in den Acker fräse lässt noch Tage später die Beobachter an die Notlandung eines A380 denken. Wenn es rechtzeitig angemeldet hätte, hätte ich einen neuen Guiness Rekord in Saltos am Stück einreichen können. Mein aktiver Fluchwortvorrat hat sich soeben potenziert. Ich sortiere die Knochen, komme zu mir.

Die Arschlochfamilie ist weitergeradelt. Ich möchte sie töten

Die Knie-, Ellenbogen- und Handprotektoren sind, wie ich auch über und über mit Lehm verschmiert. Die Klumpen an den Füßen scheinen die Inliner zu sein, die Shorts haben einen Riss. Bis auf die Shorts entsorge ich Alles vor Ort, soll der Bauer den Mist unterpflügen. Auf Socken geht’s nach Hause.

Ich bin zu alt für diese Scheiße

Sonntag, 11. September 2011

Tagelöhnerhaus

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Oder Häusle, 2 Räume Küche und Wohn- Schlafzimmer, im Bauernhausmuseum in Wackershofen bei Schwäbisch Hall

11. September

Nine Eleven 911 wie die Amerikaner sagen. Heute zum Zehnjährigen hab ich den Eindruck, dass sich der 11. September zum Lieblingsfeiertag der Deutschen entwickelt.
Betroffenheit, Mitleid zeigen ohne Schuld an der Kacke zu haben, ohne sich entschuldigen zu müssen und ganz wichtig ohne zu zahlen.. Was will man mehr ?

Freitag, 9. September 2011

Hot Summer Night

Nein, Nein, Nein jetzt geht es nicht um den nicht statt gefundenen Sommer; es geht um... Musik. Von welchen Liedern seit Ihr sozialisiert worden ? Welche Lieder, Songs habe bei Euch einen bleibenden Eindruck hinterlassen ? Bei Welchen Songs wisst ihr noch genau auf welcher Platte die sind, wo ihr die Platte gekauft habt, was ihr gemacht habt, als ihr den Song zum ersten Mal gehört habt.
Wenn ihr das Lied nicht kennt, dann solltet ihr euch natürlich noch eine knisternde, knackende Einlaufrille vorstellen.
Dann eine dunkle, leicht hallige Männerstimme: “On a hot summer night, will you offer your throat to the wulf with the red roses”Darauf die am Anfang fast schon hart klingende Frau: “Will he offer me his mouth”
On a hot summer night.
Would you offer your throat to the wolf with the red roses?

Will he offer me his mouth?
Yes
Will he offer me his teeth?
YesWlll he offer me his jaws?
Yes
Will he offer me his hunger?
Yes
Again. Will he offer me his hunger?YesAnd will he starve without me?
Yes
And does he love me?
Yes
Yes
On a hot summer night.
Would you offer your throat to the wolf with the red roses?

Yes
I bet you say that to all the boys.

So pendelt der Dialog immer schmalziger werdend so lange hin und her, bis der Wolf (der Mann) die Auserwählte so weit rum bekommen hat, bis sie ihm in einem letzten dahin schmelzenden “Yes” ihre Kehle dem Wolf mit den roten Rosen anbietet.
Und dann der Hammer, der mich jetzt schon seit 1981, also dem ersten Mal hören jedes mal begeistert:
- I bet you say that to all the boys -

Meatloaf: You took the words out of my mouth (oder aber auch “Hot Summer Night”)
-
Witzigerweise hab ich mir die Platte gar nicht wegen diesem Lied gekauft. Erworben hab ich die Platte in Cannstatt, im oberen Stockwerk des Gebäudes am Wilhelmsplatz, das heute den Burger King beherbergt, wegen einem anderen Lied. Gekauft hatte ich mir:
Bat out of Hell von Meatloaf wegen
Paradiese at the Dashboard light. Noch epischer als Hot Summer Night, Erklärt hat mir das Lied Martin, ein Klassenkamerad in der elften Klasse. Ich vermute aber, dass das ein extra Post geben muss.

Donnerstag, 8. September 2011

Mulhouse

2011-09-08 018Einen Zoo haben die auch, die Nachbarn im Westen, im Elsass in Frankreich.




abschalten

Nicht nur die Kernkraftwerke, die natürlich auch. Nein abschalten will ich dann oft mein SWR1-Radio. Mein Radio, das früher in der vermeintlich guten alten Zeit SDR3 geheißen hat. Das Radio, von dem ich dann hoffte alt werden zu können.
Aktueller Aufreger folgender Bericht zum Tag des Weltalphabetisierungstages:
In Baden-Württemberg können laut dem Volkshochschulverband mehr als 1 Million Erwachsener nicht richtig lesen und schreiben
Wenn ich so etwas höre gehen mir die verschiedensten Ding durch den Kopf:
  • woher kennen die mich, tu ich mich mit dem richtig schreiben auch schwer
  • wer legt fest, wie richtig lesen und schreiben ist
  • wie geht das ? Hat da unser Schulsystem so versagt, hat man mindestens 9 Jahre nutzlos verstreichen lassen ?
  • wie viel Einwohner hat Baden-Württemberg eigentlich ?
Unterstützt wird dann diese Aussage durch kleine Reportagen, von Menschen, die in der Gesellschaft aufgefallen sind weil sie das obige Problem haben.
Mal ernsthaft, so ein Rundfunkredakteur, übernimmt der alle Meldungen so ungeprüft ? Vertraut er darauf, dass der Volkshochschulverband schon richtig informiert ?
Baden-Württemberg hat ungefähr 10.755.000 Einwohner (Kinder eingerechnet). Davon können also mehr als 10 % der Erwachsenen nicht richtig lesen und schreiben ? Jeder Zehnte ?
Ich bitte Euch, zehn Prozent Alkoholiker, ja, das ist vermutlich noch zu tief gegriffen, aber das ? Ist man in so einem Funkhaus so weit weg vom richtigen Leben ? Ich bin schon versucht abzuschalten.
Das Ersatzaufreger Thema, also falls das mit dem Weltalphabetisierungstag nicht so richtig zieht: Zehn Jahre Anschläge von Amerika, zehn Jahre Anschläge vom 11.September – was haben Sie für Erinnerungen, wo waren Sie ?
Wieso nicht dieses Thema, hat es doch uns Alle bewegt, weiß doch jeder von uns wie er am 11.September 2001 von den Anschlägen erfahren hat. – Allein, wenn ich heute auf den Kalender schaue haben wir heute den 8.September, und somit auch keinen Jahrestag

Sonntag, 4. September 2011

UNESCO Welterbe Hallstatt

Hallein
Die UNESCO vergibt den Titel Welterbe, Weltkulturerbe. Hallstatt im Salzkammergut in Österreich, südöstlich von Salzburg gehört auch dazu. Wir waren dort, gefühlte 2 Millionen Japaner auch. Uns unterschied vor allem, dass wir ein bisschen mehr Zeit hatten.

trittsicher

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…sollte man sein. Hier in den Chiemgauer Alpen. Stabiles Schuhwerk und einen Allwetter Blazer sollte man besitzen und nutzen.
Der frühe Wurm wird gevögelt - oder so ähnlich lautet das Sprichwort. Wir waren jedenfalls in der ersten Gondel auf den Rauschenberg bei Ruhpolding. Herrlich, “Herrlich ist’s” sagte damals vor 20 Jahren die Pensionswirtin am Telefon, als ich für den nächsten Tag telefonisch eine Unterkunft buchte. Am nächstens Morgen war dann die Aussage eher in der Art, dass es jetzt aber mal wirklich an der Zeit, aber auch gut war, dass es heute Nacht geschneit hat.  Verkaufen verkaufen lautete vermutlich schon damals die Devise, wenn man es mit der Wahrheit schon nicht so genau genommen hat. Herrlich ist’s

Samstag, 3. September 2011

der Weg ist das Ziel - II

2011-09-03 591
Wenn einmal
Kurt Mair: Die Hochstraßen der Alpen
zu den Lieblingsbüchern zählt, wenn
Denzel: Großer Alpenstraßenführer
zum Geburtstagsgeschenk erkoren wird, sollte uns doch manches nicht wundern.
Ja, ich fahre seit über einem Jahrzehnt nicht mehr Motorrad, bereue dies immer bei freier Zeit und schönem Wetter, beglückwünsche mich aber auch immer wieder zu diesem Entschluß, wenn ich mal wieder an einem Unfall vorbei komme oder wenn es Katzen hagelt. Fakt ist aber, egal wie stark Sylvia es hasst, ich mindestens einmal im Jahr einen Pass, sehen und befahren muss und wenn es “nur” mit dem Auto ist.
IMG_0011Dieses mal wurde es die Großglockner Hochalpenstraße, österreichisch unbescheiden auch die Königin der Alpenstraßen genannt. Königlich besser fast Kaiserlich die Maut von 29 €uro. Neuerdings gilt dieser stattliche Obolus als Tageskarte und für alle Abschnitte und Attraktionen der Straße. Musste man doch früher für jeden extra Stich, für jeden Parkplatz nochmals extra bezahlen. Trotzdem 29 €uro. Richtig wichtig für den Alpentransit ist die Straße nicht, die Panoramastraße. Aber wie in der Überschrift gesagt: “der Weg ist das Ziel”

2011-09-03 579Im Naturpark Hohentauern gelegen verbindet sie Oberösterreich mit Kärnten. Ich merke wie sich der Puls beschleunigt, merke meine Vorfreude auf das kommende. Bei ein bisschen mehr als 1000 Metern nach der Mautstelle fängt es an. Kurvenreiche Strecke auf 23 km und Steigung 17 % – meine Lieblings Verkehrsschilder, das Wohnwagenverbot fehlt, geschenkt.
2011-09-03 592In Nord – Süd Richtung gehen oder fahren wir es an. Beständig kurvend geht es bergauf. Ich muss mich zwingen, nur jeden zweiten Parkplatz zum fotografieren zu nutzen, will die Strecke ja noch vor Einbruch der Dunkelheit hinter uns bringen. So am Anfang der Strecke scheinen auch die vielen Radfahrer guten Mutes und frisch, die ganze Sache angehen zu wollen.
Ist es schon Gletscher ? oder liegt es nur an dem mistigen Sommer ? Die Schnee- und Eisfläche fasziniert. Wir fahren weiter. In 500 Meter Schritten fallen mir die Schilder auf, 1500 ü NN, 2000 ü NN dann der Parkplatz beim Fuschertörl 2428 m. Die Stichstrasse hoch, zur Edelweißspitze, für Busse und Fahrzeuge über 3,5 to gesperrt, aber für uns doch nicht. Bikers-Point. Egal wo die mit dem Moped rauf fahren, fahr ich mit dem Turan allemal 2571 m ü.NN Edelweiß-Spitze. Klar, dass wir da auch aussteigen, imerhin gibt’s 30 Dreitausender zu bestaunen.

Donnerstag, 1. September 2011

Hangar 7

Mal abgesehen davon, wie sympathisch oder unsympathisch man  Dietrich Mateschitz hält, oder wenn man den nicht kennt, wie sympathisch oder unsympathisch man seine Produkte besser sein Produkt findet. Bekannt ist sein Logo bekannt sind seine Farben, und wo immer was mit “Action” geboten ist ist RED BULL dabei.
Als Neider kann man viel gegen den Herrn Mateschitz sagen, kann ihm neiden, dass er seit Markteinführung seines Produkts vor demnächst 25 Jahren mehr als 5 Milliarden Euro gescheffelt hat. Mit einem Produkt, das er nicht mal vollständig selbst erfunden hat. Und nur weil die Weltbevölkerung so doof……. ist doch alles egal. Ein wenig läßt er die Allgemeinheit an seinem Reichtum teilhaben.
Am Flughafen Salzburg ist die Basis für Mateschitz’ Technikbegeisterung. Im Hangar 8 werden die fliegenden Spielzeuge gewartet. Leider für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Durch das offene Hallentor seh ich eine P38 Lightning und die B25 steht auch rum. An einer Pilatus wird geschraubt, auf der Freifläche stehen zwei Alpha Jets.
Öffentlich zugänglich und das auch noch   k o s t e n l o s   den Schwaben in mir freut es. Zwei freundliche Damen händigen uns Eintrittskarten für die Spielzeugausstellung im Hangar 7 aus, nachdem wir ihnen sagte, dass wir diese besichtigen wollen. Wozu Eintrittskarten für eine kostenlose Ausstellung ? Nicht mein Problem, freundlich waren die Mädels auf jeden Fall, die Aussicht sich mit der Besichtigung bis 22.00 Uhr Zeit lassen zu können. – manchmal frage ich mich, wieso wir Deutschen immer so überheblich über all die Anderen lächeln, dies ist doch mal wirklich großzügig und bequem -  entspannt betreten wir die futuristisch wirkende Halle.

Suchtdruck

UPS! Zu hungrig gewesen? Auf dem Teller befand sich ein Stück Sachertorte.
Suchtdruck Ersatzdroge - Tag 4. beim. Currywurst Entzug

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???

Wie blöde Touristen, die wir zu diesem Zeitpunkt ja auch waren sind wir durch Salzburg gelaufen. Es beginnt zu regnen.
Uns kommt Mustafas Traum entgegen, so ein schwarzer Ninja, bis auf einen schmalen Sehschlitz vermummt.
Wieso braucht die einen Regenschirm ???

UNESCO Welterbe Salzburg (Altstadt)

Um Salzburg hat sich die UNESCO auch gekümmert, die Altstadt hat den Welterbe Status erhalten. Uns fällt zuerst die beeindruckende Burg, die Salzburg auf, als wir uns der Stadt nähern. Beeindruckend der PKW Verkehr, beeindruckend, dass jede deutsche Stadt mindestens ein Auto abkommandiert hat um sie kennzeichentechnisch zu repräsentieren, so scheint es jedenfalls. Wir entscheiden uns dann schnell für das Parkhaus “Altstadt” direkt in den Felsen unterhalb der Burg gehauen. Zu Fuß geht es in die Altstadt.
Zuerst fällt auf, dass wir vermutlich nicht die Einzigen sind, die heute auf die Idee gekommen sind, die Stadt zu besuchen. Würde ich eine freie Strecke zum joggen suchen, würde ich eher an einem sonnigen Herbstsonntag über das Cannstatter Volksfest laufen, als heute durch das trübe Salzburg. Das Gewusel in den Gassen ist schon gigantisch. Souvenirs, Souvenirs sollte man kaufen, Jankerl, Taschen, Becher, Kerzen, Spazierstöcke, Spardosen, T-Shirt – die Meisten mit Amadeus oder halt Salzburg Aufdruck. Mein Traum während ich noch überlege wie sich eine Amadeus-Duftkerze bei uns zuhause machen würde, ist Sylvia schon in so einen Laden des Grauens verschwunden. Ich kann sie (mich) retten, indem ich sie beherzt aus dem Laden raushaue.
Und dann muss ich mich mal wieder selbst zitieren wo bin ich ? Die Beliebigkeit, der Geschäfte entlang der Gassen. Allerliebst da, die “Nordsee” ist ja auch so ein typisches Salzburger Ding, so ein Heringsbrötchen. Die anderen Touristen scheint es nicht zu stören, die Schlange läßt darauf schließen.

Mittwoch, 31. August 2011

Zeitgleich

Fast zeitgleich jedenfalls. Zeitgleich, dass die 60 Watt Glühbirne nicht mehr verkauft werden darf und dass einer der größten Glühbirnen und natürlich auch Energiesparlampen Hersteller Osram eine 20 %ige Preiserhöhung für Energiesparlampen verkündet.

kein weiterer Kommentar

Sonntag, 28. August 2011

Üblich

P1140508Als ich das vorletzte Mal auf einer Hochzeitsfeier war, war es üblich, dass in der Kirche noch eine Orgel gespielt hat, die Gemeinde durch die Veranstaltung geführt hat. Es war unüblich, dass nach jedem Lied jedem Wortbeitrag Applaus gespendet wurde.P1140507

“Wish you were here” von Pink Floyd wurde üblicher Weise nicht am Anfang gespielt. Üblich war, dass das Brautpaar nach der Gemeinde in die Kirche eingezogen ist. Unüblich, wenigstens für mich, dass nur die Braut, von ihrem Vater geführt wie eine verspätete Diva ihren Auftritt hat. Die anwesenden Kinder und Babys hatten sich still zu verhalten, wurden sonst von einem Elternteil hinaus gebracht.

Üblich war es nicht – früher -  dass der Pfarrer so bildhaft die Geschichte Ruth erzählt, dazu Requisiten in Form von 2 Babyschuhen benötigt. Unüblich, für mich, dass der Pfarrer das Brautpaar so gut kennt, dass er vom letzten feucht fröhlichen Fest mit den beiden berichtet. Nein, dass gelacht wurde war nicht üblich.

Ja, üblich war schon auch dass gesungen wurde. Üblich war ja auch, dass die Eine oder andere solo ein Stück sangen. Dass es Hallelujah von Herrn Buckley, bekannt aus einer amerikanischen Krimiserie wurde, ist dann doch eher unüblich.

Üblich, gute Übung war es das Lied “Danke” zu singen – schön dass das noch heute üblich zu sein scheint.

Schön mal auf einer Veranstaltung gewesen zu sein, die nicht nur das traditions bewusstsein der Alten befriedigt. Schön auch mal wieder so ein glücklich und zufrieden wirkendes Brautpaar zu sehen.

Samstag, 27. August 2011

intolerant

Das Gegenteil zur Intoleranz (das Substantiv zur Überschrift), die Toleranz wird auch mit Duldsamkeit übersetzt, ein Geltenlassen fremder Handlungsweisen. Aus dem lateinischen tolerare (erdulden). Somit ist intolerant: unduldsam, keine andere Meinung oder Ansicht zulassen. So viel klug geschissen - von Klugscheisser ;-)

Der zweit heißeste Tag 2011, Sylvia und ich verbringen ihn in Mannheim. Die Stadt genießt die Hitze, weiß doch Jeder, dass es morgen schon wieder deutlich kühler, unfreundlicher werden wird. Und während die Gattin noch das BIP (Brutto Inland Produkt) und den KKI (Konsum Klima Index) pusht gehe ich Richtung Wasserturm.

Ich fotografiere, knipse. Vor mir drei Jungs, auch die paar Stufen den Wasserturm hoch. Sie unterhalten sich, dass ich die nicht verstehe liegt nicht an deren mannheimer Dialekt, sondern schlicht daran, dass sie eine ganz andere Sprache sprechen. Durch all die C / Z / Ü / K s hör ich noch “Linienrichter” – ja, vermutlich wird das letzte Fußballspiel besprochen. Sie setzten sich auf die Treppe, ich geh um die Plattform rum. Menschen kühlen sich in den Wasserspielen der Augustaanlagen ab.

“Hey Chef, machen Sie ein Bild von uns !” – einer der Jungs fröhlich.
“Ja, ein Bild für die Bildzeitung” – der andere Junge.

Ich muss grinsen, die Jungs sind enger zusammen gerückt, lächelnd winke ich ab.

“Oder für das nächste Casting ?” – scherze ich ablehnend zurück.

Und schlagartig kippt die Stimmung.

“Nur weil wir Ausländer sind !” – schimpft mir der Dritte nach.

Nein, Nein, Nein.
Ich hab keine Lust aber auch keine Veranlassung mich zu rechtfertigen wieso ich die Drei nicht fotografieren will. Ich bin nicht und will es auch nie im Leben sein, der Chef von denen.

Und !
Und mir ist es völlig wurscht ob die Ausländer / Türken / Kurpfälzer / Russen / Schwarze / Weiße oder Karierte oder natürlich Deutsche sind. Ich hätte sie auf keinen Fall fotografiert.

Aber jedes Mal mit der Rassismus Keule zu kommen “Nur weil wir Ausländer sind” kotzt mich sowas von an. Die diskriminieren sich mit solchen Sprüchen doch selbst. Und wenn ich mich jetzt schon mal langsam in Rage schreibe, ja, ja ich bin intolerant, bin unduldsam, unentspannt, bin bekennend intolereant, wenn ich das höre. Ja verdammt noch mal, bloß weil die sich seit ihrem dritten Lebensjahr täglich rasieren. Weil sie verkackt noch eins schon längst Deutsche sein könnten, weil schon ihre Eltern hier geboren sind, sich aber noch 20 Jahre ein Hintertürchen offen lassen wollen. Weil man wenn,s nur von irgendwo warm kommt man plötzlich nicht mehr richtig deutsch sprechen kann. Weil einem dann Überbrückungsgeld, Wohnbeihilfe, und was weis ich noch einfällt, weils sich lohn. Ich bin intolerant, bin unduldsam, weil keine Mädels dabei sind, aus welcher Zeitmaschine sind die entsprungen, dass man Angst vor Mädels hat ?

 

Ich hör auf, muss runter kommen, bevor noch irgend ein Gutmensch kommt und sein überhebliches “Das kannst Du so aber nicht sagen” los wird….doch ich kann.

Freitag, 26. August 2011

Wo bin ich ?

Und dann laufe ich durch die Straße der Stadt, laufe vorbei an:
  • Breuninger
  • Deichmann
  • Apollo
  • The North Face
  • Saturn
  • Douglas
  • H & M
  • Kaufhof
  • Jeans Halle
  • Tally Weijl
  • Mc Donalds
  • Media Markt
  • Fielmann
und nur an den Geschäften konnte ich nicht erkennen wo ich war. Es stellt sich eine Beliebigkeit ein, in den deutschen Städten, gut ich könnte und würde sowieso Alles im Netz bestellen, find es aber mehr als schade, dass alles nur noch uniform ist.

der Weg ist das Ziel

Der Titel für das heutige Post stand schnell fest, nachdem uns unser geliebtes Auto im Stich gelassen hat – eine Katastrophe, wer uns kennt -  nachdem also unser geliebtes Auto in Oeffingen in der Werkstatt steht, auf eine neue Batterie wartet, darauf wartet, dass noch irgend ein blöder elektrischer Verbraucher, der die Batterie leer saugt identifiziert wird, machen wir uns auf den Weg, schließlich haben wir Urlaub.
Sylvia und ich haben das Glück, dass unsere Füße bis zum Boden reichen, heißt, wir haben uns zu Fuß auf den Weg gemacht. Zuerst nochmal nach Oeffingen, zur Werkstatt, im Auto lag noch Sylvis Photo. Kein Problem, der Sechzger fährt auch von dort. Respekt. Die junge Frau mit dem Kinderwagen mischt sich in unsere Diskussion mit ein. “Es sind gerade Ferien, da gelten Tageskarten an zwei Tagen. Ob das so ist, weiß der Busfahrer nicht, trotzdem nimmt die junge Mutter eine Tageskarte, wir eine Gruppenkarte.
Die nächste S-Bahn nach Stuttgart kommt erst in 13 Minuten. Die Gelegenheit das Baden-Württemberg Ticket zu kaufen ist günstig. Beim netten Reiseberater im Fellbacher Bahnhof kostet die Karte 32 Euro, draußen am Automat nur 29,--  für die drei Euro Aufpreis, gebe ich dem Mann das Gefühl gebraucht zu werden, außerdem druckt er uns auch noch die Verbindungen bis Freiburg auf Recyceling Papier aus. Für einen Autoholiker wie mich ist es wirklich eine andere Art zu reisen, das merke ich jetzt schon.


Freiburg i. Breisgau, vom Bahnhof sieht man den Turm des Münsters, dann kann der Münsterplatz nicht weit sein.


Mittwoch, 24. August 2011

Warmduscher

“Nix für Warmduscher”, daneben noch 4 Chilli Schoten gezeichnet. Erkärend noch dabei: mit HotMama Sauce Nummer 10 und irgend etwas mit 400 000 Scorel.
Und ich verfall dann natürlich gleich in ein ich bin ein richtiger Man Schema. Natürlich war die Currywurst die richtige für mich. Nordwest Centrum Frankfurt, die Mädels mal wieder beim X-trem Shopping, ich merke wie ich im 10 Minuten Abstand eine Kalorie verliere. Rettung ist aber in Form des Metzgerei Imbiss’ in Sicht. Ich setze mich zu der ungefähr gleich alten Frau an das Tischchen. Eine Konversation ist nur schwer möglich, sie gebärdet.
Nun denn. Currywurst wie ich es verstehe besteht aus einer nackten Bratwurst, Ketchup und einer gedrittelten Mischung aus Chayenne Pfeffer-, Paprika-, Currypulver. Ganz wichtig ausserdem: ein Brötchen dazu (Weckle, wie wir Schwaben sagen). In einer Schale aus Pappe, sowie mit einem Holzspießchen. Fertig. Alles Andere sollte sich nicht Currywurst nennen dürfen.

Dienstag, 23. August 2011

UNESCO Welterbe

2011-08-23 029

 

 

 

 

 

 

Sie konnten es gar nicht wissen, die Menschen, die vor mehr als 1200 Jahren auf der  Bodensee Insel auf der Reichenau ihr Kloster gründeten. Sie  wussten noch nichts von Amerika, nichts von Baumsterben, wussten nichts von Digitalcameras und natürlich auch noch nichts von der UNESCO. Von der neuartigen Masche der Menschen wieder solche bunten Wiesen zu haben, wussten sie natürlich auch nichts.

 

anderthalb

“In anderthalb Kilometern rechts abbiegen auf die…”, sagt die freundliche Stimme aus dem Navi.
Sie sagt anderthalb, nicht in eins Komma fünf Kilometern oder in eintausend fünfhundert Metern. Nein anderthalb. Dafür könnt ich die Trulla aus dem Gerät knutschen.

Montag, 22. August 2011

genial

Nicht wie im Sinne eines Genies. Einfach dieses von vielen Angehörigen meiner Generation verwendete genial. Adjektiv, nicht einfach cool oder wie das über inflationär verwendete geil – genau, wieso gerade geil ? Auch Dies ein anderes Thema.

Genial. Gut. Gigantisch. Schön. Nett. Super. “Find Synonym” – stand im Englischbuch. Toll.

Das Wetter ! Schlimm genug das man es erwähnen muss. Es ist Hochsommer, ich sitz auf meinem Balkon mit nacktem Oberkörper, Ein mit mindestens fünf Eiswürfeln gekühltes Grapefruitschorle neben mir, das Netbook auf dem Tischle, halb Elfe ist es. Sitze da, sinniere, trinke einen Schluck, Morgen hab ich immer noch Urlaub;, noch fast drei Wochen. Sitze da die dicken Kopfhörer auf, Postpunk. New Punk Wave. Ich brauch keine Schublade um zu genießen.

Träumen. Träumen, davon richtig schreiben zu können, träumen etwas geduldiger zu sein.  Nicht bei jedem dreiachtels Gedanken gleich den Send Button zu betätigen, die Geduld aufzubringen es durchzudenken. Auch mal einfach generös zu sagen: “Das ist Schrott, das kannst Du niemanden zumuten”.
Postpunk. Betontod. Auch da die Wortfetzen – Herz Vergessen Liebe Angst Zukunft Vergessen Licht Freunde Leben wir verlieren uns -  ist trotzdem mehr als SWR4 auf schneller gespielt. Nein die Jungs sind auch gut. Klaro Viva Punk hören, zwanzig Kilo zu viel auf den Rippen, nie ! nie ! nie ! hätt ich gedacht, dass das mich auch mal beschäftigt. Die Midlife Crisis schlägt durch.

Garantie

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Nicht geschmeckt, Geld zurück.
Prima Eure Garantie. Was will man mehr ? Ein Euro fuchzich.
So günstig gibt es die Currywurst im ganzen Umkreis nicht.
Nun gut, wenn man sich das Bild so betrachtet und die größeren Wurststückchen zählt, immerhin fünf Stück, da kann man doch gar nicht sagen ob es geschmeckt hat.

Die Currywurstverkaufsfachkraft lässt durch ihr imposantes Erscheinungsbild aber auch keine Lust auf eine, wenn auch nur verbale Auseinandersetzung, zu (eine körperliche Auseinandersetzung wäre nicht ohne erheblichen eigenen Schaden zu gewinnen). Wäre Bocklosigkeit olympisch, sie wäre auf Medallienkurs – sicher !

gechillt

2011-08-21 177

Ganz gechillt liegt die Geiß da. Den Kopf auf dem Stein abgelegt. Entspannt. Relaxed hätte wir dazu gesagt. Ist warm, ein Sommertag. Endlich. Endlich ein Sommertag. Sie scheint es zu genießen.

“Chill Dich mal” sagt die Terrortochter. Oder auch “Du musst dich chillen”. Auf meine Frage, ob ich den   U N E N T C H I L L T    sei reagiert sie wiederum nicht gechillt. Ich benutz das Wort einfach falsch.
Chillen (engl.: kühlen, abkühlen; im amerikanischen Slang auch: sich beruhigen, sich entspannen, rumhängen, abhängen)

Von der Terrortochter gern auch in der Befehlsform "chill Dich !!!" verwendet.

Sonntag, 21. August 2011

christlich ?

2011-08-20 057Nein, ich verlange von den Gläubigen nicht, dass sie sich beklauen lassen.
Und von einer Diebesbande kann ich auch schlecht verlangen, dass sie sich ein wenig christlicher verhält, die Nächstenliebe praktiziert und den Leuten ihre Handtaschen lässt.

Schmunzeln musste ich trotzdem.

Freitag, 19. August 2011

Zaungast

Zaungäste waren wir am Abend. Im Scharnhäuser Park wird schon seit ein paar Jahren ein Feuerwerkfestival veranstaltet. Den Schwaben in mir freut es, dass sich so ein Feuerwerk schwer von den Blicken der Zaungästen abriegeln lässt.

So standen wir dann Freitag abends irgendwo in Ostfildern im Acker und ließen wie die Anderen unsere Ahhhhhhhhhhhhhhs und Ohhhhhhhhhhhhhhhs   los.

Freitag, 12. August 2011

Ratten ?

“Die Ratten verlassen das sinkende Schiff” – ein Sprichwort. Laut Wikipedia bedeutet es, dass sich die Verursacher einer Katastrophe zuerst in Sicherheit bringen. Die Ratten, die die Löcher in die hölzernen Planken genagt haben verlassen das Schiff. An dieses Sprichwort denke ich zur Zeit oft. Sagt man es doch gerne Personen nach, die eine Notgemeinschaft verlassen, Vereins- und Parteiaustritte, früher wurde es sogar den “Republik Flüchtlingen” nachgesagt und heute hör ich es schon mal im Betrieb, bei der Arbeit.
Sind es aber immer die verachteten Ratten ? Gilt bei einem sinkenden Schiff aber nicht auch: “Frauen und Kinder zuerst” ? Somit Menschen, die noch das größte Entwicklungs- und Reproduktions Potenzial aufweisen. Menschen denen die Zukunft gehört. Und während die Einen paralysiert auf dem sinkenden Schiff verharren, sind es nicht die Ratten, die Dieses verlassen, sondern die, die noch die Energie haben etwas Neues anzufangen, die unabhängig von der Schuldfrage sich aufmachen das sinkende Schiff zu verlassen.
Der Kapitän verlässt als Letzter das Schiff ein nächstes Sprichwort. Meint es, dass jemand, der den Untergang verschuldet hat sich bis zum Schluss dafür verantwortet ?
Vor Gott und auf See sind Alle gleich, meint das nächste Sprichwort. Werden dann alle zu Ratten ?

Donnerstag, 11. August 2011

Sternstunden

125 Jähriges feiert der Automobilkonzern aus Stuttgart. Generös zeigt er sich, mietet den Stuttgarter Schlossplatz für eine Woche und veranstaltet dort die Feier. Als Dank an die Restbevölkerung gibt’s subventioniert Karten für  unter anderem,  ein Rock Konzert. Placebo, 30 Seconds to Mars zum mehr als fairen Preis von 15 €uro. Zählen nur Namen, wollte man, wie bei vielen Festivals einen großen Bereich abdecken oder wie passen die zwei Gruppen zusammen ?
Egal, die Terrortochter wollte zu 30 Seconds to Mars, der Vater mal wieder zu Placebo, so hat es dann gepasst.

Mittwoch, 10. August 2011

Sikh

Gerade im DRadio, Jürgen Grönich der Korrespondent aus England zu den Krawallen, die jetzt schon die vierte Nacht stattfinden. “es haben sich in einigen Stadtvierteln, vor allem die indischen Sikh, zusammengefunden um sich vor den Plünderern zu schützen”.
Der Moderator: “Sikh ?”
Korrespondent: “Sie wollen mir jetzt nicht erzählen, dass Sie nicht wissen, wer die Sikh sind ?”
Prima, ich kann und muss doch erwarten können, dass ein DRadio Wissen Moderator und deren Hörer doch wissen, wer die Sikh sind, sonst könnt ihr Antenne1 hören

Donnerstag, 4. August 2011

smart

Nicht die Auto Marke, der Typ, nein, smart ist mein neues Phone oder Handy. Ja, nachdem ich mal wieder fast 2 Jahre über so ein Ding gelästert habe, mich darüber lustig gemacht habe wurde ich jetzt auch Besitzer von so einem Ding. Ich hab ein Smartphone. Bin jetzt auch Handystreichler geworden.

Als ich zum ersten mal Jemanden mit einem Smartphone telefonieren sah dachte ich noch, der hält sich so ein großes Bundeswehr Wundpaket (das für Bauchschüsse) ans Ohr. Ein Smartphone, so ein Ding, mit der gleichen Grundfläche wie ein Knäckebrot aber doppelt so dick. Meines nenn ich übrigens WASA.

WASA stammt nicht von der Firma mit dem angebissenen Obst, weil… nein das ist eine andere Geschichte. WASA stammt aber auch nicht von dem finnischen Konzern, der auf der suche nach Subventionsgeldern quer durch Europa zieht, ich erinnere mich noch daran, wie man damals in Bochum mit der Dampfwalze über deren Geräte fuhr. Die Bild hatte sich da besonders empört – heute kann man übrigens Handys dieser Firma günstig im Bild Onlineshop als Volkshandy erwerben – aber wie gesagt auch das eine andere Geschichte.

Sonntag, 31. Juli 2011

E-Bike

Nennen Sie das von einem elektrischen Hilfsmotor unterstützte Fahrrad. Ich wart drauf, bis wir verfetteten Wohlstandsbürger, die wir das Fahrrad doch nur zum Spaß, maximal aus sportlichen Gründen benutzen, bis für uns Wohlstandsbürger noch der

E-Rollator

erfunden wird.

Sauregurkenzeit

Wird die Zeit genannt, in der wenig los ist, Ferien sind, die Menschen schlechte Geschäfte machen und ganz wichtig, die allgemeine Nachrichtenlage auch ziemlich dünn ist. Sauregurkenzeit ist ! Silly Season nennen es die Engländer treffend, wir sagen auch Sommerloch dazu.  Und da gerade weder Hühner- oder Vogel- noch Schweinegrippe herrscht, EHEC auch schon abgeklungen ist und auch keine ultragefährlichen Facebook Partys stattfinden. Weil also gerade mal wieder Sauregurkenzeit, Silly Season ist, wird von ein paar bayrischen Hinterbänkler Politnasen mal wieder die PKW-Maut als Sau verkleidet durchs Dorf getrieben.
War klar ? Oder  ?

Gruppensieger

Jawohl, wir sind Gruppensieger – oder werden es sein !!!!
Wenn ich mein Radio gerade richtig verstanden haben wurde am Samstag die Gruppen zur Qualifikation für die Fußball Weltmeisterschaft 2014 ausgelost. Da wir (also wir Deutschen, also wir Alle, somit auch ich) nur äußerst schwache Gegner treffen, wie:
  • Kasachstan
  • Färöer Inseln
  • Schweden
  • Österreich
  • Irland
steht der Gruppensieg schon fest. Ein Freilos, eine Wildcard sozusagen. Die erste positive Nachricht 2011, nach der Abwahl von Mappus.

Zooli

2011-07-30 001Der Zoo in Basel wird von den Einwohnern der Stadt Zooli genannt. Schweizerdeutsche Verkleinerungsform von Zoo. Fertig ?
Was macht man oder Restfamilie Leuti, wenn man um 3.45 Uhr aufgestanden ist, um 4.30 Uhr ins Auto gestiegen ist und die beste Tochter der Welt um 5.10 Uhr auf dem Stuttgarter Flughafen abgesetzt hat ?
Sylvia und ich fuhren gemütlich in den Morgen, durch den Schwarzwald, über den Feldberg nach Basel. Vor 20 Jahren waren wir dort schon mal im Zoo - heute wieder.
2011-07-30 023Sie nennen es Vivarium, das 1971 errichtete Gebäude. Mich erinnert es mit seinen massiven Betonwänden sehr ans Aquarium in der Wilhelma, dürfte von der Bauepoche auch gleich sein. Gleich beim Eingang ein amphibisches Becken, unten die Welse, die Waller, oben die Vegetation, sieht dass man sich das nachher von außen nochmal anschauen kann, mir gefällt’s.

Samstag, 30. Juli 2011

Kompromiss

Treffen zwei verschiedene Meinungen aufeinander ist es oft nur mit Hilfe eines Kompromisses möglich eine Lösung für den sich anbahnenden Konflikt zu finden.

Bei einem Kompromiss ist es notwendig, dass die eine Seite so weit der anderen Seite entgegen kommt, dass jede der Seiten damit leben kann. Hin und Wieder gibt es einen sogenannten faulen Kompromiss, bedeutet oft, dass man nur die Nachteile der jeweiligen Lösung zusammenführt.

Auf die schnelle betrachtet ist der von Schlichter Geissler für Stuttgart21 vorgeschlagene Kompromiss so ein fauler. Einen Tiefbahnhof bauen (böse) und den bestehenden Kopfbahnhof mit seinem großen Gleisfeld weiter betreiben (auch böse).

Manche Sachverhalte sind nicht konsensfähig, lassen sich nicht mit einem Kompromiss lösen. Auch Demokratie bedeutet nach meinem Verständnis, doch dass gemacht wird, was die Mehrheit will, und nicht, dass man zu allem einen Kompromiss finden muss.

Sturm

Sie häbe (schwäbisch für hätte) Sturm, sagt die Terrortochter, meint damit, die Eltern sind weg, “Sturmfrei” wie wir dazu sagten. Das fand ich als Kind schon toll, sturmfrei, nicht weil ich mir die Bude mit Leuten einlud, nein einfach die Tatsache, dass man als Kind und Jugendlicher machen konnte, was man wollte. Damals hieß das, Fernsehen bis zum Sendeschluss, Essen wann und was man wollte, die Brote belegen, mit was man wollte (im Rahmen der eigenen Kochkunst).

Sturm, sturmfrei ist ab heute auch wieder. Die Tochter fliegt eine Woche in den Urlaub. W i r  haben sturmfrei. Sturmfrei haben bedeutet aber für uns immer auch zu denken, hoffentlich geht’s der Tochter gut in der Ferne, in der Fremde, hoffentlich hat sie viel Spaß und Freude.

Und natürlich kann man sie nicht immer und ewig bemuttern oder bevatern, sie muss und will ja auch auf eigenen Füßen stehen, man muss ja loslassen, wie es zur Zeit immer modisch heißt. Trotzdem – Sturmfrei macht mir immer auch ein bisschen Bauchweh.

Sonntag, 24. Juli 2011

Würde

Würde man ein “Das hab ich kommen sehen” sagen, wäre Sie an Krebs gestorben ?
Würde man es überhaupt mitbekommen, hätte Sie nicht fünf Grammys kassiert ?
Würde überhaupt jemand aufmerksam, wäre Sie nur eine der Tausenden jährlich ?
Würde man es nicht als Willensschwäche, sondern als lebensbedrohliche Krankheit sehen ?
Würde man verzeihen, das die Sucht, jegliche neue Kreativität stoppt ?
Würde man sich mit den zwei Alben bescheiden, nicht trotzdem weitere fordern ?
Würde man den frühen Tod nicht glorifizieren, sondern bedauern ?
Würde man nicht vom Club 27 sprechen, sondern von zu früh Gestorbenen ?
Würden wir Sucht als die große Bedrohung unseres Lebens sehen, und nicht noch den Alkohol glorifizieren.
Würde in die Suchtbehandlung und Suchtprävention so viel Geld wie in die Werbung / Subvention der Suchtmittel fließen

Ja es würde einen Unterschied machen, wäre nicht Amy Winehouse sondern Lieschen Müller, Claudia Mustermann gestorben.

Würde würden wir den Opfern damit geben.

Gründe

Es kann keine Gründe geben. Gar keine Gründe.

Niemand, ausnahmslos Niemand darf andere Menschen verletzen oder töten.

Was für einen Unterschied hätte es gemacht, wäre der Amokläufer

…Briefmarkensammler, Glatzkopf, Soldat, Christ, Radfahrer, Vegetarier, Milchallergiker, Homo- oder Heterosexuell, obdachlos, Fußballer, Moslem, Atheist, verängstigt, Hundert oder zehn, fröhlich, Frau, Hauptschüler, Professor, rothaarig, Schweizer, Hindu, Kleingärtner, depressiv, Pfeifenraucher, Antialkoholiker, Drogenabhängig, Schwarz, Kleinwüchsig, Bruder, Stotterer, Bayer, Norweger, Eskimo, Pfarrer, Jahreswagenfahrer, Schalke-Fan, blauäugig, langhaarig, Frührentner, Erstgebärender, Tierpfleger, Rosenzüchter, Einzelkind, Veganer, selbstbewußt, Bergsteiger, Nobelpreisträger, Onkel, Kleintierzüchter, Orgelbauer, Angler, blind, Schulabrecher, Fußgänger, euphorisch, Nichtschwimmer, Pilot, Bergmann, hellhäutig, Nasenbohrer, Schwester, blond, Speditionskaufmann, traurig, Abiturient, Bäcker, plattfüßig, oder taub…

gewesen ?

Samstag, 23. Juli 2011

Wahl

Als schlichtes Lischen Müller, dachte ich immer, Wahl kommt von Auswahl. In meinem Verständnis, die Möglichkeit zwischen zwei oder mehr Alternativen zu entscheiden, auszuwählen. Fehlt diese Möglichkeit, fehlt mir diese Auswahl, dann ist die Entscheidung wie von unserer Bundeskanzlerin gerne genannt “alternativlos”.

Und dann findet heute in Ludwigsburg der Landesparteitag der CDU Baden-Württemberg statt, bei dem !!! Respekt !!! zum ersten Mal seit langem,  nicht nur ein sondern sogar !!! zwei !!! Kandidaten zur Auswahl stehen.

Samstag, 16. Juli 2011

Wer macht so etwas ?

mein Besuch im Ulmer Münster
2011-07-16 131Keine Angst, nicht schon wieder ein quasi Skandälchen, von mir selbst entdeckt. Nein, die höchste Kirche der Welt, steht in Deutschland, in Ulm. Das Ulmer Münster. Und während die beiden Damen beim shoppen in der Stadt waren, war ich mal wieder im Münster. Erstaunt, schockiert hatte mich der Andrang. Im 5-Minuten Takt werden die Gruppen durch die Kirche geschleust. Die Leute und auch ich nehmen sich kaum die Zeit, die Dinge genauer zu betrachten, allenfalls wird das Handy, die Kamera gezückt, vielleicht schaut man sich die Bilder in einem späteren Leben mal an.

2011-07-16 0332011-07-16 029Ich betrachte mir die Kirche, ein schlechter Zeitpunkt dafür. In ein paar Stunden findet ein Konzert statt, hektisch wird aufgebaut, die Gruppen und Touristen lärmen. Kein sakraler, aber ein monumentaler Ort. Die hohen Decken, der dreischiffigen Kirche. Die Kirchenfenster auch modern, vor allem die auf der rechten Seite. Wenige Heiligenbilder sind aufgehängt, es fehlt der barocke Prunk, was mir auffällt sind die vielen Tafeln und Wappen der historischen