Der Zoo in Basel wird von den Einwohnern der Stadt Zooli genannt. Schweizerdeutsche Verkleinerungsform von Zoo. Fertig ? Was macht man oder Restfamilie Leuti, wenn man um 3.45 Uhr aufgestanden ist, um 4.30 Uhr ins Auto gestiegen ist und die beste Tochter der Welt um 5.10 Uhr auf dem Stuttgarter Flughafen abgesetzt hat ?
Sylvia und ich fuhren gemütlich in den Morgen, durch den Schwarzwald, über den Feldberg nach Basel. Vor 20 Jahren waren wir dort schon mal im Zoo - heute wieder.
Sie nennen es Vivarium, das 1971 errichtete Gebäude. Mich erinnert es mit seinen massiven Betonwänden sehr ans Aquarium in der Wilhelma, dürfte von der Bauepoche auch gleich sein. Gleich beim Eingang ein amphibisches Becken, unten die Welse, die Waller, oben die Vegetation, sieht dass man sich das nachher von außen nochmal anschauen kann, mir gefällt’s. 
Nicht überbelegt, die Becken. Morgens um Neun ist noch wenig Betrieb, ein paar Besucher mit Kindern. Die wenigsten verstehen wir, dieses Dreiländer Eck, Frankreich, Schweiz, Deutschland – wir verstehen kein Französisch, Hardcore Schwyzerdütsch ebenso wenig, und außer Chiao und buon giorno kann ich auch kein Italienisch.
Zwei große Schilder vor vernagelten Aquarien sagen, dass hier Neues entsteht. Wieso nicht, nach vierzig Jahren ? Die Scholle weckt mein Interesse. Sie schwimmt durchs Becken, kann sich nicht entscheiden, ob sie sich horizontal oder vertikal ausrichten soll. Aber: Gibt es sonst noch ein Lebewesen, das wie die Scholle keinerlei Symmetrie aufweist ?
Die Vieraugen und Schlammspringer markieren die Grenze zwischen unter und über Wasser, ist es den Vieraugen durch ihre geteilte Pupille möglich, gleichzeitig die Umgebung über und unter Wasser zu beobachten interessant. Fast unmerklich haben wir uns im Gebäude um 360 Grad gedreht und eine ganze Etage an Höhe gewonnen. 
Die Pinguine, die man vorhin noch tauchen gesehen hat beobachten uns jetzt neugierig. Ein junger Pinguin, noch ganz in schwarz steht in der Menge. Vier seiner älteren Kumpels verfolgen Sylvia, als Sie vor der Scheibe hin und her geht. Lustig. Jetzt noch die üblichen Verdächtigen, ein paar Frösche, ein paar Schlangen und 2 kleine Krokodile.
Tauschen !!!Ich möchte tauschen !!!
Jetzt, sofort !!!
Tauschen mit dem Bären, der völlig entspannt seinen Schlaf nachholt. Bin jetzt schon über sechs Stunden wach, wieso kann ich mich nicht auch einfach hinlegen und gemütlich vor mich hin schnarchen ?
Der (noch) nicht stattgefundene Sommer verhindert, dass wir die Sonne genießen können, der Himmel bewölkt, macht die ganze Szenerie ein wenig trist. Ein paar Vögel, ein paar Ziegen, der Streichelzoo, später Ponyreiten oder Kutschenfahrt. Klar, dass so ein Zoo eine Einrichtung hauptsächlich für Kinder ist.
Frech, die Ziegen, später werden sie von Kindern an der Leine durch den Zoo geführt. Im Augenblick versuchen sie noch ein bisschen Futter zu ergattern. 
Ponys lassen Mädchenherzen höher schlagen, auch die Gattin kann sich nicht zurück halten. Diese Ponys sind aber auch äußerst hübsch, Sylvia meint, dass da Araber eingekreuzt sind, Sie wird durch die Tafel bestätigt. Auch mir als Banausen fällt auf, dass diese Tiere doch deutlich schlanker und eleganter daher kommen als die Ponys, die wir sonst so kennen. Es sind keine Shettland Ponys, auch aus dem vereinigten Königreich, Welsh-Ponys. 
Ich überlege mir in der Zwischenzeit, wie wohl Teile des Minischweins auf dem Grill schmecken werden ?
Die langen, weißen Wimpern des Lamas, sollen bestimmt Sand und Dreck vom Auge weg halten, die Gattin ist neidisch drauf, mir genügt es, nicht angespuckt zu werden.
Ein Freak. Mir gefallen die Galloways, die schottischen Hochlandrinder schon alleine wegen der coolen Frisur. Wer sich so die Augen mit den Haaren zu hängt, wer sich so entspannt bewegt, wer so genüsslich wiederkäut, der hat es einfach. Und die haben es. Hundert pro !
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