Freitag, 21. September 2012

Wasser

IMG_6995Wasser fehlt im Basseng, im Bassin vor der Russischen Kapelle auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. Wieso Darmstadt? Wieso Mathildenhöhe?

Habt ihr an der Autobahn noch nie das braune Schild “Mathildenhöhe Zentrum des Jugenstils” gesehen? Mich hat’s schon immer neugierig gemacht.

 

IMG_6998 Der Hochzeitsturm, ein Geschenk der Stadt Darmstadt an bla, bla bla, 1905. Erstellt auf dem Wasserresservoir der Stadt und bei der angeschlossenen Künstlerkolonie. Heute hat das Standesamt dort ein Trauzimmer eingerichtet. Nette Idee. Vom Stil wird er dem…richtig Jugendstil zugeordnet. Wir schauen nur von unten, Darmstadt und Umgebung kennen wir nicht gut genug um aus einem Überlick einen Überblick zu erhalten.

Der Park davor, ein paar Skulpturen, ein paar Inschriften, mir sagt es nicht so viel. Hinten ist ein Museum oder eine Ausstellung, nein ich will mich nicht im Detail damit befassen. Drum rum steht noch (oder wieder ?) das eine oder andere Haus der Kolonie. Nette Einzelheiten sind zu erkennen.

2012-09-21 099 Dann wieder war es purer Zufall, dass wir an den Vortex Garten von Henry Nold getappt sind. Ein privater Garten, der um ein Haus der Künstlerkolonie angelegt ist. Betreten erlaubt. Gleich am Eingang bearbeitet eine Künstlerin einen Stein, der andere ist schon fertig. Es soll ein Sitz für den Garten werden erklärt sie den beiden anderen Damen. Wir erkunden den Garten. Keine Ausstellung, keine große Erklärung. Der Garten wirkt alleine.

Postbirkenstocks haben den Kinderwagen am Eingang abgestellt, Oma Opa Mama und 2 Kids. Ob die meine Begeisterung teilen ?

 

2012-09-21 110Am meisten faszinieren mich die Schalen, durch ihre Form versetzen Sie das in sie einströmende Wasser in eine sichtbare Rotation. Toll. Im Nachgang zu unserem Besuch lese ich mich ein wenig ein, konnte natürlich dass große Konzept, die Ideen hinter dem Garten nicht erschließen, habe mich einfach an der Schönheit der Skulpturen und Formen erfreut.

Eine Oase. Wer hier nicht Kraft und Frieden schöpfen kann, dem gelingt es nirgends auf der Welt. Beim Verlassen des Geländes noch ein paar Worte mit der Künstlerin gewechselt. Sie scheint die Ablenkung nicht zu stören. Eine Papierschablone ist auf den Stein geklebt. Winzige Rechtecke schneidet sie anhand dieser Schablone in den Stein. Einen ca. 15 Grad großen Bogen dieser Sysiphusarbeit hat sie schon geschafft. Ja, im Mai hatte Sie damit angefangen. Ja, die Kegelform hat sie aus dem vollen geschnitten, gemeiselt…aber im Keller mit einer Maschine erklärt sie fast entschuldigend. Ich fasse den fertigen Hocker an. Glatt und kühl der Rand des Möbels, vielleicht muss man ein Kissen darauf machen.

Ein Grünspecht sitzt in der Wiese. Ein kleiner Pavillion dient dem frisch vermählten Vokalvergesserpaar als Kulisse für ihre Hochzeitsfotos. Klaro, die Russische Kapelle ist ja gleich daneben. Doof eigentlich, diese gestelzten Posen. Wenn’s glücklich macht. Nochmal zum Bassin zum Brunnen oder den Wasserspielen vor der Kapelle. Richtig Wasser fehlt. Es nimmt dem Ort viel von seiner Schönheit, wenn am Beckenboden nur der Staub steht und kein Wasser glitzert. Schade.

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