Sonntag, 27. Mai 2012

selber schuld

2012-05-27 10.00.54…könnte man sagen, selber schuld, wenn man für einen vermeintlichen Gag so etwas macht. Der Plan war, sonntagmorgens die Facebook Gemeinde mit einem weiteren Currywurst Bild zu nerven. Sonntagmorgens um 10.00 Uhr.

Es ist dieses “ich bring mich für 5 Minuten Ruhm um”, dieses “Wetten dass ?” Syndrom.

Nach meinem Frühspaziergang an der alten Weinsteige fand ich es angemessen, diesen Gag zu bringen. Insgeheim hatte ich gehofft, beim legendären Brunnenwirt an diesem Pfingstsonntag eine frühe Currywurst zu bekommen. Irrtum.

Ich hatte meinen Plan und den Hunger fast schon aufgegeben, sah mich schon beim Bäcker meines Vertrauens Brötchen kaufen, da fiel mir noch der Bahnhofsvorplatz Cannstatt ein. Hier herrschte fast schon Hochbetrieb. Überall Menschen, eine Imbiss Dichte von der man eigentlich träumen müsste.

Der Schnell – Imbiss direkt vorm Bahnhof hat geöffnet und schon Kunden. Auch Sonntagmorgens hat der Cannstatter Bahnhofsvorplatz den Charme einer No Go Area im Herzen einer englischen Industriestadt. Ich frage mich immer ob kontrolliert wird ob man entweder Migrationshintergrund, ein Drogenproblem, ein IQ im einstelligen Bereich  oder wenigstens einen Alkoholpegel über 1 Promille hat, bevor man den Platz betreten darf.

Die fünf Gestalten neben dem Imbiss scheinen keine Zähne mehr zu haben, sie frühstücken ausschließlich flüssig aus braunen Flaschen. Hab ich das Auto abgeschlossen  ? Der Grieche im Imbiss beobachtet einen Passanten auf der anderen Strassenseite, der laut gestikulierend telefoniert, filmt das mit seinem iPhone. Muss mich halt seine Frau bedienen.

Eine Currywurst normal bitte. Mit griechischem Slang fauchend wiederholt sie die Bestellung. Eine Chhhhhhhhurrywurst normal. Flink wird eine (gut) Oberländer in den Schnitzler gepackt, Schälchen drunter, Ketchup drüber mit Pulver bestäubt, fertig in Rekordeit. Ein Plastikstupfer dazu und ein Weckle. 2,30 €. Bitteschön.

Ich probiers. Die Wurst ist kalt, kälter als die augenblickliche Umgebungstemperatur.Die Restwärme vom Vortag ist verflogen, die Platte noch immer ausgeschaltet. Klar die Nacht war kühl und das Fleischerzeugnis hat bestimmt die Nacht auf der abgeschalteten Herdplatte verbracht – hoffentlich nur diese Nacht.  Dass die Wurst in einem früheren Leben schon mal erhitzt wurde ist klar, die vertrockneten Röststellen nehmen fast den halben Durchmesser dieses “Lebensmittels ?” ein.

Beim ersten Biss in das Brötchen fällt mir wieder ein, wieso ich es für sinnvoll halte, dass es in Deutschland ein Mindesthaltbarkeitsdatum gibt. Wieso es hier mit südländischer Leichtigkeit ignoriert wird ist mir unklar. Fakt ist, das ich diese Versteinerung in Form eines Weckles eher dem Holzmadener Urweltmuseum als einem Kunden angeboten hätte. Ein Stück ess’ ich noch, bis - wo ist der nächste zahnärztliche Notdienst ? Soeben hab ich mir bestimmt eine Plombe rausgebissen.

Ich gebe auf. Das nicht mal ganz so schlechte Ketchup, das ganz passable Pulver können's nicht mehr retten.
Laut Verbraucherministerium wirft jeder Deutsche täglich mehr als 300 gr. Lebensmittel weg. Ich auch. Und jetzt ist mein heutiges Soll erfüllt.

Look: 7,00
Taste: --,-- (nicht gewertet, hab nur 1 1/2 Stücke gegessen)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen