Samstag, 2. Juni 2012

No-Go

2012-05-29 11.31.37

Manche Dinge gehen gar nicht. Kurz nach elf. Die Kneipe daneben hat geöffnet. Der Imbiss auch. Ein Fernseher läuft. Wild gestikulierend geht der Typ von der Straße wieder ins Innere. Er telefoniert. Weißhaarig leicht gebeugt steht der Meister hinter seinem Tresen. An der Wand in blauem Rahmen die Urkunde. Die IHK Stuttgart gratuliert einem griechischen Namen zu 25 Jahren UDO Snack. Wie viele Jahrzehnte das Ding schon hängt, wann die Urkunde verliehen wurde kann ich aus der Entfernung nicht lesen.

Die Gattin ist dabei. Eine Curry und ein Hamburger. Der Popolus schnappt sich aus dem Nichts eine Hackfleischscheibe und wirft sie auf die Grillplatte. Nach meinem letzten UDO Erlebnis suche ich nach einem Topf aus dem die fertigen Currywurst Stücke gefischt werden. Da passiert das Unfassbare. Der Popolus nimmt aus einer Schublade eine Oberländer und versenkt sie in der Fritteuse !

Ich schnappe nach Luft. Wenn es etwas gibt das gar nie ! nie ! nicht geht ist es das. Die Wurst in der Fritteuse erhitzen. Alles was der Popolus jetzt noch macht nehme ich wie durch einen Schleier wahr. Ich weiß jetzt schon, dass das nichts mehr wird. Den Gedanken noch einen Burger zum Testen und Nachspülen zu bestellen verkneif ich mir sofort. Ich werde froh sein, wenn ich die Wurst überlebe. Wir setzen uns an ein Tischchen und warten. Der Burger bruzelt, die Fritteuse blubbert, der Handytyp isst weiter an seinen gemischten Fritz. Ein junger Mann, eingefallenes Gesicht, Zeckenzüchter Barthaare, wirr. Scheint derzeit in einem Methadon Programm zu stecken. Hilft hinter dem Tresen – was ?

Der Alte vertreibt sich die Zeit damit, dass er aus einer Plastikkiste zusammengebackene Brötchen trennt und aufschneidet. Wir warten. Nichts los draussen. Nach ein paar Minuten versucht Poplus die Grillerehre zu retten. Mit der Zange durch eine geschickte Bewegung die Wurst halbiert, die Hälften nebeneinander ausgerichtet. Mit einem gelblichen Messer, das mehr an Playmobil als an ein Keramik Highend Schneidewerkzeug erinnert schnitzelt er die Wurst. Immer zwei Stücke auf einmal. Respekt.  Ketchup, keine Soße und Pulver drüber.

Es hilft nichts, ich muss es ja probieren, der Zeckenzüchter bringt uns unser Mahl an das Tischchen. Orangenes Minitablett, mit einem Blatt Zewa geschützt. Die Currywurst, ein komisches aufgeschnittenes Brötchen, der Burger auf dem zweiten Tablett. Nach dem vorher gesehenem lässt sich die Wurst nicht mehr unvoreingenommen beurteilen, man schmeckt das, wenn die Wurst in der gleichen Brühe wie Fritz schwimmen muss. Ich esse weiter. Das Brötchen ist falsch. Die gleiche Brötchen verwendet er auch für die Hamburger. Vermutlich sind sie von dem gleichen (griechischen ?) Großbäcker, wie die vom kalten Griechen in Schmiden.  Jedenfalls schmecken sie so. Nicht gut.

Fazit:

  • Look: 7,2
  • Taste: 5,6

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