Samstag, 4. Juni 2011

Bülent Ceylan

Kurpfalz trifft Oberschwaben
Wie erwähnt, der Osterhase hatte mir und sich selbst, Karten für Bülent Ceylan in der Oberschwabenhalle in Ravensburg vorbei gebracht. Die Oberschwabenhalle, im Industriegebiet in Ravensburg gelegen, reichlich Parkplätze, kostenlos, der Schwabe in mir jubiliert. 
Quer über den Parkplatz zieht sich eine Menschenschlange. Noch 90 Minuten bis Veranstaltungsbeginn. Vermutlich ist die Halle noch nicht offen, wir gehen noch ne halbe Stunde Richtung Stadt. Im Kaufland die üblichen Trinker um diese Zeit, irgend einen Artikel kaufen, um nachher noch nach dem Aspach, Jäger oder Wodka zu greifen. Nicht unser Problem. Wir begnügen uns mit ner Flasche Cola. Ja, freie Sitzplatz Wahl in der Halle, aber die Schlange so lang, wir begeben uns zum Veranstaltungsort.
Es widerstrebt mir, widerstrebt mir, mich in diese ewig lange Schlange einzureihen. Als Herdentier – oder einem gruppendynamischen Prozess – stellen auch wir uns an. Gleich wird der Dialekt ein anderer, klar noch verständlich aber einfach von der Bodensee Region und Oberschwaben geprägt. Und wie bei uns vom letzten Schnäppchen, bei den Schlußverkaufswochen erzählt wird, gehen Gewicht, Name, und  Körpergröße des neuen Babys vom Thomas und Sabine, Kevin und Jackleen, oder Gabi und Murat erzählt. Goldig. Noi (mit weichem ei)  die kommet et, die hand doch Feuerwehrfeschd, heid, noi, der kommt au et, der isch mit seine Fußbäller onderwegs. Man achtet auf sich, kennt sich hat mehr Face to Face Freunde, als ein Städter virtuelle Budys.
Ein Mercedes neue Bauart, C-Klasse hupt sich zaghaft durch die Menge auf den Behinderten Parkplatz. Die Menge wird laut, Fäuste werden gezeigt, die Wortfetzen werden derb. Wenn sich rausstellt, dass die einzige Behinderung der Stern auf dem Kühler ist wird gleich einer gelyncht.
Ich nehms zurück, der Fahrer braucht den Rollstuhl, mir tut es Leid, dass ich zweifelte, hätte aber gut gepasst.
Nutze die Wartezeit. Das Publikum, nicht der gleiche Zoo, wie bei Rock Konzerten, nicht das Publikum der Bravo Supershow.  Klar auch gemischt, aber doch eher spiessig, bieder. Ed Hardy gilt hier noch als modern und nicht als Zeichen eines Wanna Be,s.. Viele Jeans mit Gürtel, viele Handys am Gürtel. Kretsches Frau war prägend, viele Brillen, gleich der von Kretschmanns Frau, die neue Landesmutter oder auch nur Mummie GTI aus Laiz, setzt Trends, wenigstens in Sachen optischer Hilfsmittel. Ich überlege schon, wo und wie ich den Fluxgenerator aufladen kann, falls mein De Lorean nicht sofort anspringt und in die Neuzeit bringt.
Es ist nur Comedy, Komödie, Klamauk es geht nur um den Witz, den puren Witz, das über Alles und Jedes noch so unbedeutende zu lachen. Es fehlen die engagierten, die Jack Wulfskinns, die Doppelnamen, die “Ich brauch kein Handy” es fehlen die pseudo Intellektuellen, die sich schämen nur lachen zu wollen, die die Ihre Betroffenheit zeigen müssen – zu Allem. Die Kabarett sehen wollen, als Begründung für Ihre Spass Neurose. Es fehlen die Lehrer, es fehlen die Honoratioren.

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