Sonntag, 22. Juli 2012

Entwurf

Sonntag, einigermaßen sonnig, der Sonntag. Ein Ziel, braucht man auch um einen selbst aus der sonntäglichen Lethargie zu ziehen. Eine sichere Bank, fast schon einfallslos, Haupt- und Landesgestüt Marbach. Mehr als 500 Jahre alt, die Idee dieser Einrichtung. Von den Württembergischen Königen gepflegt und gefördert, vermutlich wie die Autosammlung in arabischen Königshäusern.

Wir fahren hin, fahren ab Urach über Gomadingen nach Marbach, die Strecke durchs Seeburger Tal ist gesperrt. Für unsere Verhältnisse sind wir früh dran, halb eins. Der Parkplatz am Gestüt hat noch einige Plätze frei, ganz Schwabe zahlen wir nix. Die Zeit, scheint über einen längeren Bereich still gestanden zu sein. Es ist dieses schon seit 60 Jahren praktizierte “Sonntagsausflug auf die Alb”.

Zwei zirka fünfzig jährige sitzen in ihrem Auto, essen Brote trinken Kaffee aus der Thermoskanne. Draußen wär es angenehm warm, die Luft wirkt klar. Der Kiosk vorne am Eingang ist gefüllt, ein paar bierbäuchige, graue Biker genehmigen sich eine Wurst oder ein Schnitzel. Gleich alt wie die Knauser im Auto.

Stallruhe von 12.00 – 13.00 Uhr, wir sind zu früh, können uns aber auch nicht vorstellen, dass die Pferde die Uhr kennen und ignorieren das Schild. Nicht nur das Verlangen einen Bahnhof neu zu bauen, nein auch diese defizitäre Einrichtung, zeugen andererseits vom Reichtum unseres Bundeslandes. Teure edle Pferde zur Zucht, zum Selbstzweck in komfortabelster Vollpension gehalten.

Ein Set, Mama, Papa, die ältere Schwester mit ihrem Bruder. Mit der Geburt des Stammhalters war bei dieser Familie die Familienplanung abgeschlossen. Die Eltern sind noch keine Vierzig, lt. Pass, gekleidet im Albverein Style, alle mit Wanderstiefeln, 7/8 Hosen (“Kniebundhosen”) Hemd und Fleecejacke. So ähnlich war ich mit meinen Eltern Anfang der 1970ern unterwegs. Und ich hör’s noch, dieses jetzt machet nore, mit de Gäul, mir misset no a ganzes Schdig laufa.

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