Dienstag, 1. Februar 2022

alt

 Jetzt bin ich also alt. Alt sind die mit Krückstock (heute Rollator) und Hörgerät. Seit heute habe ich auch ein Hörgerät - genauer gesagt 2 Hörgeräte, für jedes Ohr eines. Dass dies eine längst notwendiges Hilfsmittel sein würde, fürchtete ich schon seit Jahren. In letzter Zeit wurde mein Hörvermögen immer schlechter und ich hab mich endlich durchgerungen mich darum zu kümmern. Nach 2 aufwändigen Hörtests, einmal beim Ohrenarzt, einmal beim Akustiker habe ich die Dinger jetzt.

Ungewohnt natürlich, schon die Anpassung ist nix für jemanden wie mich, der es gar nicht brauchen kann, wenn an ihm rumgezupft wird,  weder am Hemdkragen noch an den Zähnen, den Augen, dem restlichen Körper und natürlich auch nicht im Ohr. Madame Akustiker hat das aber souverän und gut gemacht und ich versuche mich jetzt an die Hörhilfen zu gewöhnen.  

Erstaunlich, dieses erste Hören, ich höre, wenn ich über den Arm rubble, wenn die Akustikerin auf ihrem Sitz rumrutscht. Vieles klingt blechern oder scheppert. Auf der Heimfahrt höre ich meine Jacke rascheln wenn ich den Hals drehe, viel klingt ungewohnt. Sylvia bemerkt die Dinger gar nicht. 

Am nächsten Tag bin ich erstaunt, was alles Geräusche macht, ich hör die Uhr im Klo ticken, meine Schritte, Türen quitschen, vorm Haus die Heizung brummen, Blätter rascheln. Im Geschäft bis ich morgens alleine der erste, auch da quitscht die Tür, der Staubsauger der Putzfrau macht einen infernalischen Lärm. 

Gespräche verstehe ich jetzt deutlich besser, wobei das alles sicher noch nicht optimal ist. 


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