Freitag, 17. Juni 2016

The Boss

Prolog

The Boss, wie er genannt wird. Bruce Springsteen für mich. Eine ambivalente Beziehung. Einerseits einer meiner absoluten Lieblingsmusiker, andererseits vor allem wegen der Springsteen Fans eher abglehnter Musiker. Fakt ist jedoch, dass wir jetzt zum dritten Mal auf einem Konzert des Meisters sind. Unvergessen das Fiasko von vor 3 Jahren, als wir Ende Mai bei 3°C und Graupelschauern im Münchner Olympiastadion Scotts letzte Fahrt zum Nordpol nachgestellt hatten.

20160617_174714 1Einen Tag Urlaub nahm ich mir um schon am Vorabend anzureisen. Schön und bewährt wie schon die letzten paar Male, der Landgasthof Wild in Eching. Brüllede Stille, the roaring silence wie das Album von Manfred Man hieß. Brüllende Stille. Eine Tiefschlafphase, die ich seit Jahrzehnten nichtmehr hatte.

Am nächsten Tag schon MIttags am Olympiagelände, 5 € die 24 Stunden Pauschale für den Parkplatz, auch da kann sich die schwäbische Landeshauptstadt eine Scheibe abschneiden. Und auch hier, ein entspannter Parkplatzwächter, der geduldig den schnellsten Weg ins Stadion und alternativ den Weg zur Ubahn erklärt, dann noch die Zeit hat “ein schönes Konzert zu wünschen”

 

Das Konzert

20160617_211039Auch schon mal gesehen, wie in einem schlechten Agentenfilm fahren 4 schwarze Vans hinter die Bühne. Es wird Zeit, haben wir schon 10 nach 7. Das Stadion ist noch nicht voll, selbst auf den Rängen sind nicht alle Plätze besetzt. Es scheint für manche schwierig zu sein, den Aufdruck auf der Karte zu begreifen, 19:00 Uhr keine Vorband.

Prove all night als Opener – und erschrecken. Wenige über das weniger bekannte Lied mehr über den verheerenden, beschissenen Sound. Viel zu laut, viel zu übersteueert man kann nichts verstehen. Schnell bin ich angepisst. Ein wenig hilft, sich die Ohren zuzuhalten, macht das Genuschel des Meisters ein wenig verständlicher.

Um mich rum unkritische Begeisterung oder aber auch “ich bin da und erzähl jetzt meinem Kumpel während des Konzerts, was ich für ein toller Typ bin”

Sowieso das Publikum, wahre Rebellen in Jack Wolfskinn, NOrth FAce und Cordhose, aber fleissig “I don’t give a damm”, mitsingen. Sich über die Lieferzeit des neuen Sterns, BMWs aufregen, eventuell auch nur das letzte Meeting im Kopf oder sich überlegen, das Häuschen in Bergnähe zu kaufen und Born in the USA mitbrüllen. Kein Gedanke an den herumgestossenen Menschen von dem der Boss da singt. Schizophren,

Nach einer Stunde dann 2 kurze Sätze ans Publikum “You remember the last Time, man i froze my arse off” – ja, wir auch…

Natürlich gehts nach dieser Ansage munter weiter, das Reoiertoir des Künstlers würde vermutlich für mehrere Wochen, nur mit Hits immer noch für mehrere TAge reichen.

Wobei er damit natürlich das Publikum verwirrt. Nur Hits wäre einfach einfcher. What shalls ?

Wobei ich bei den auch auf den Rängen um mich rum tanzenden Leuten schon auch ein bisschen den Eindruck habe, Sie wissen nicht ganz genau, wann Sie mittanzen oder Klaschen ‘müssen#, ein wenig ratlos, ist es doch in der Kirche leichter, da kennt man das Ritual, notfalls gibr der Pfarrer Zeichen, wann zu singen, wann zu knien ist. Just my two Cents

Es macht nichts, die ganze Veranstaltung lebt wie jede Groß- und Stadionveranstaltung von der Euphorie der Masse. Ist so, manchmal denke es ist egal ob da “es gibt nur ein Rudi Völler, Ole Ole Ole, Born in the USA oder Wollt ihr den totalen Krieg” gesungen und proklamiert wird.

 

Der beschissene Sound wird über das Konzert nicht besser, der Meister spielt tapfer und scheinbar motiviert seine ersten 3 Stunden runter, um sich dann in einer für mein dafürhalten zu langen Zugabe, die er am Ende noch alleine mit Gitarre und Mundharmonika bestreitet, festzuklammern. Lass gut sein Bruce, ich will heim, war doch trotzdem schön

 

 

Epilog

Tja, was jetzt ? Auf der Habenseite, das gute Wetter, schön, dass wir so schnell wieder aus dem Stadion raus waren, schnell vom Parkplatz, 20 Minuten nach Schluss schon auf der Autobahn. Auch ein Rekord.

Andererseits, noch immer ein Pfeiffen in den Ohren, die Feststellung, dass es auch ein zuviel gibt, es muss nicht immer ein Segen sein, wenn so eine Veranstaltung länger als 3 Stunden geht, ein Solo von ‘for you’ bekannt von Manfred Mann geht letztendlich auf den Sack, weil aus der Zeit der SoloAkkustik Gitarre und Mundharmonika sind rum

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen