Samstag, 13. April 2013

Tatsachen

Kabarett am Samstag Abend, in Kirchheim/Teck. Rolf Miller, in der Stadthalle, in, ja ich hatte es schon erwähnt, in Kirchheim unter Teck.

Es ist ja nicht immer ganz einfach, Kleinkunst an einem Wochenende in der erweiterten Region zu konsumieren. So viele Künstler kenne ich nicht und manchmal hat man den Eindruck, dass die Künstler die man kennt, die Region kennen und dann lieber weg bleiben.

Wir hatten reichlich Zeit, Saalöffnung 19.00 Uhr, Beginn: 20.00 Uhr. Wozu eilen ?

– Habt ihr schon mal in Kirchheim unter Teck die Stadthalle ge- und eventuell danach auch noch besucht ? Nein ? Gut so !

Versteckt, in einer Bausünde der späten 1970ern im Teckcenter ist das Ding an seiner Adresse Stuttgarter Str. 2 fast nicht zu finden. Eine Tarnkappen Stadthalle, eine Stealth Town Hall sozusagen. Wir umrunden den Komplex. Döner könnte man essen, wenn nicht gerade geschlossen würde, auch das eine oder andere 1 € Schnäppchen kaufen. Oder auch Mode, gerne auch in Übergrößen.
Dass sich das Sprachgewirr um dieses Teckcenter so babylonisch anhört liegt nicht nur an der höheren Dichte Süd- bis Südost- wenn nicht sogar Osteuropäischer Mitbürger, auch der Idiom der Einheimischen klingt ob des Alb- bis Voralbschwäbisch’ für den Landeshauptstadtschwaben fremd.

Restaurant Stadthalle steht an einem schäbigen Eingang, ein Schaukasten. Im zweiten Stock residiert ein Fachmann für Implantationstechnik. Ein chinesisches Restaurant im Ersten. Wir gehen hoch. Tatsächlich gegenüber dem Chinesen sieht es nach Foyer einer Veranstaltungsstätte aus. Die Tür ist zu, klar Hallenöffnung um 19:00 Uhr keine reservierten Plätze. Wir haben noch ne halbe Stunde bis dahin, gehen Kaffee trinken.

Einen Kaffe später sind wir wieder am Ort des geschehens. Der Aufzug spuckt uns diesmal im ersten Stockwerk aus. 19.10 Uhr. Die Halle ist noch immer verschlossen, allerdings schaffen wir es fast nicht aus dem Aufzug, da der ganze Vorraum mit gespannt bis genevt wartendem Volk gefüllt ist. Pünktlichkeit scheint keine Tugend der Betreiber zu sein. Langsam steigt das Gemurmel und Gemurre vor der Halle zu einem starken Orkan an. Die Mitt- bis Endvierzieger mit Figurproblemen, die innen geschäftig wirken (wollen) sind gechilled. Scheint ein Problem zu sein, die Pünktlichkeit in der Provinz.

Zwanzig nach sieben wird die Halle geöffnet, die Best- und Restager um uns herum machen uns das Windhundprinzip klar. Ein Strudel zieht uns in die Halle.

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