Montag, 7. April 2014

eine Stunde

Nehm euch doch mal die Zeit. Vielleicht seid ihr sowieso schon in Ulm zum Beispiel. Oder ihr fahrt auf einer Reise durch Ulm durch, zum Beispiel. Könnte doch sein ihr wart im Allgäu und auf dem Rückweg, ist noch Tag und ihr seid nicht so sehr im Stress, zum Beispiel.

Südöstlich von Ulm, im nun zu Ulm gehörenden Stadtteil Wiblingen ist das Kloster Wiblingen. Die Benediktiner mal wieder, wie in Neresheim. Eine Basilica Minor, ernannt, betitelt von Paule Zwo auf seiner Deutschlandtournee 1993.

2014-04-06 007Heute schauen wir es uns an. Der Bibliotheksaal und natürlich die Kirche. Die Klosterkirche, mit ihren nie gebauten 2 Kirchtürmen, die jetzt als Stümpfe auf der Hauptseite der Kirche stehen. Sowieso, die Kirche von aussen, nicht schmuck, nicht prächtig, nicht prunkvoll, eher sogar abweisend, wehrhaft, es erinnert schon fast an eine alte Burg. Als Eingang dient die rechte Türe. Groß und mächtig, wie alle Türen an solchen Kirchen. Sackschwer das Ding, bin froh mich nicht zu blamieren. Und schweinekalt ist es im Inneren. Dann fällt die Kirchentür mit voller Wucht wieder ins Schloss. Eine Dämpfung oder ein Anschlag wäre nicht schlecht, so bin ich fast schon ein Fall für den Defibrilator.

Der Innenraum. Wie so oft bin ich sprachlos. Viel, sehr viel umbauter Raum. Man vermutet es einfach nicht, hinter dieser Front, die auch keinen Blick auf die Seiten des Baus zu lies. Klassizistisch, viel, sehr viel weiß; goldene Verzierungen. Dafür farbenfrohe Fresken an der Decke. Trotzdem, fast schon so schlicht das Ding, dass ich an einer Benidiktiner - Kirche zweifle.

Zuvor waren wir in der Bibliothek, Respekt. Geht da hin, macht das mal. Ja, die wollen 4,50€ pro Nase Eintritt, separat noch 3€ für eine Fotographieerlaubnis, - hey ich bin Schwabe, was glaubt ihr wieso es heute keine Bilder gibt ? Den Audioguide gibt es dafür kostenlos und ich würde euch dringendst empfehlen diesen zu nutzen. 

Durch 3 dunkle, düster Ausstellungsräume lesen wir uns durch die eine oder andere Klösterliche Anekdote, stolpern über die eine oder andere skurrile Geschichte. Erfahren, dass die Hauptausgaben des Klosters in Grundbesitz, Gehälter und Konsum der Benediktiner (Wein!!!) - mit den drei Ausrufungszeichen steht es auf der Infotafel - investiert wurden und die Armen eher - eher - na ja, - eher nix bekamen. Die Verwunderung hält sich in Grenzen.

Noch ein Film zur Klostergeschichte, dann betreten wir den Bibliotheksaal. Wir sind geflasht. Nicht ganz schlampig das Ding. Der Audioguide weiß viel zu erzählen und macht die Sache mehr als interessant. Auch hier, das Deckenfresko. Zu jeder Szene eine Erklärung, für uns Laien gibt es erstaunliches zu erfahren.

Falls ihr tatsächlich mal das Bedürfnis und eine Stunde Zeit haben solltet euch das Kloster Wiblingen selbst anzuschauen, hat euch die Baden-Württembergische Schlösser und Gärtenverwaltung eine tolle Homepage zusammengebaut, die ihr durchaus auch mal anschauen könnt

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