Freitag, 3. Januar 2014

Remstal Höhenweg Lorch - Plüderhausen

2014-01-03 002Einiges später als sonst bin ich heute gestartet. Nachdem mir der gestrige Tag doch auch noch deutlich in den Knochen war hab ich es langsamer angehen lassen. Bus ab Bühnerstr. Fellbach bis Bahnhof Fellbach, S-Bahn bis Waiblingen 8.33 Uhr ging der Zug ab Waiblingen nach Lorch, Ankunft 8:59 Uhr. Trocken ist es und sogar die Sonne versucht zu scheinen.

 

 

2014-01-03 011ein Einser Golf, mit Tüv und in Postlergelb. War mir schon gestern aufgefallen. Die Garagen in den Gebäuden drum herum sind bestimmt mit anderen Autos gefüllt. Bestimmt das Winterauto.

Oder einfach Nostalgie ? Vermutlich ist der Einser Golf der Käfer der heute 50 Jährigen. Andererseits, auch hier ist noch Ostalb. Hier in Lorch, vielleicht gehört eine Rostlaube, eine Müllhalde hier zum guten Ton, gehört einfach dazu.

2014-01-03 014Gehört dazu wie zum Beispiel das Holz vorm Haus, und das ist nicht metaphorisch gemeint. Konkret Brennholz in langen Stapeln vorm Haus, später dann wie überall auf der ganzen Tour aber auch oft in freier Wildbahn.

Beim näheren betrachten bemerkt man oft Holzscheite von Bäumen, die vermutlich noch ohne Kettensäge sondern mit der Hand am Arm gefällt worden sind, die so alt sind, dass sie vermutlich noch den Mamut in unseren Wäldern gesehen haben. Manchmal hat man den Eindruck Holz zu machen ist in diesem Landstrich auch ein angesehenes Hobby.

2014-01-03 009Eins noch, fällt mir heute wieder ein, nachdem es mir gestern schon aufgefallen war. Das Backhäusle. Und dieses Backhäusle macht wirklich noch den Eindruck, dass zumindest hin und wieder darin gebacken wird. Selbstgemachtes Landbrot. Nicht mehr ökonomische Notwendigkeit, mehr ökologisches Statement - auch hier Lorch am Rande der Ostalb.

 

2014-01-03 024Ich erreiche nach ca. 1,2 km Fußweg ab Bahnhof Lorch den Wiedereintrittspunkt meiner Wanderung. Irgend etwas mit Mühle denke ich mir auch, einer der beiden Teiche wird von drei großen Dekopinguinen bewacht, und von einer leichten Haut aus Eis. Kalt ist es schon. Jetzt fällt es mir wieder ein, der obergermanische Limes ist es hier wieder, die Palisaden aus Holz und nicht aus Steinen wie beim rätischen Limes, soviel Klugscheißerei muss schon sein.

2014-01-03 020Ein Weg ganz nach meinem Geschmack, direkt Waldboden, über Wurzeln, Moos und Dreck den Hügel hinauf in einem Wald der jetzt von der Sonne beleuchtet wird. Heute beglückwünsche ich mich zu meinem Entschluss da entlang zu latschen.

Reifenspuren, schmale Reifenspuren lassen mich vermuten, dass auch hier Mountainbiker unterwegs sind. Denke oft, dass das vielleicht auch etwas für mich wäre, dieses Mountainbiken. Glaube aber bei diesem schmalen Weg nicht an eine friedliche Koexistenz der beiden Freizeitgruppen.

 

2014-01-03 029Oben angekommen die Ruine des Wachturms 12/11. Die Steinmauern eines niedergebrannten Limeswachturms. So groß ist die Grundfläche aber nicht, dass man hier komfortabel wohnen und leben konnte. Wobei, was war komfortabel wohnen und leben 100-200 n.Chr. als Römischer Soldat ? Die Grundmauern waren ca. 170 cm hoch, einen Durchbruch, eine Türe gab es nicht, Zugang verschaffte man sich durch eine Leiter, die dann wieder nach oben gezogen wurde, ein Schutz gegen überraschende Überfälle. Dass, wenn ich mich versuche die bald 1900 Jahre zurückzudenken ich mir da auch die Bäume wegdenken muss ist klar, bestand doch zwischen den Türmen eine Sichtverbindung.

2014-01-03 036Ein richtiger wir nutzen den Wald für Freizeitaktivitäten Wald. Ein Trimm Dich Pfad, ein paar Menschen führen ihre Hunde spazieren. Defensiv. Die Hunde spazieren führer, sie sehen mich, rufen ihren Hund, nehmen ihn an die ganz kurze Leine, notfalls auch mal am Halsband. Ich grüße freundlich, wenngleich ich nix verstehe falls sie etwas sagen. Meine EarPlugs sind gesetzt, der Regler maxed.

2014-01-03 048Meine Playlist habe ich “Brett” genannt. Richtig schöner, dreckiger Schweinerock. Ich vermute, dass ich manchmal mitsinge.

Geschotterte Waldwege, Sonne scheint. Über dem Weiler da unten liegt leichter Nebel. Und dazu Papa Roach - Last Resort im Ohr. Vorbei an Schdiggla, bei denen auch der Stellplatz fürs Auto wichtiger als alles andere war. Lieblos zur Seite gerollte Stachel- und Elektrozäune um den durchgang des Wanderwegs zu ermöglichen.

Die Angst in eine Sprengfalle, in einen Hinterhalt oder wenigstens auf eine Mine zu treten bleibt.

Bis vor an die Hauptstraße führt der Weg verschlungen, gerade auf dieser Etappe des Remstal Höhenwegs hat man den Eindruck, dass hier Kilometer gemacht werden sollten. Wenn ihr in die Karte hineinvergrößert seht ihr eine große Schleife, die sich schlicht durch einen geraden Weg umgehen ließe.

2014-01-03 060Weitmars, Lorch Weitmars das Kaff, der Weiler, der Ort. An den Hang gebaut wie die einige der Remstalhöhenkäffer, Weiler, Orte. Typisch. Typisch vielleicht auch für die Remstalhangkäffer.

So zum Beispiel, die alte Scheuene, die Scheuer. Daneben neu gebaut, das Wohnhaus. Konzipiert als 2 Familienhaus doch wer soll da noch wohnen, die Geschwister ? Zusammen ?

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Irgend etwas muss man den Kindern ja bieten. Der Hudora - Trampolin - Verkäufer scheint hier fleißig zu sein. Was sind die Alternativen, wenn der Bus Samstags und Sonntags nicht fährt ? Das Trampolin ?

Und den Stellplatz fürs Auto wird eh nicht benötigt, bei dem Bisschen Verkehr wird sowieso normalerweise auf der Straße geparkt.

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Hier klaut Niemand nicht, würde die doppelte Verneinung lauten. Und da die Kriminalitätsrate eher gering ist zeigt auch, die draußen vergessene oder nicht weg geräumte Astschere. Vermutlich würden fremde Autos auch auffallen. Vermutlich.

asdfa


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